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NABU

NABU: Rhein muss wieder lebendiger Fluss werden

Berlin (ots)

20 Jahre nach dem schweren Sandoz-Brandunfall und
anlässlich der heutigen Sitzung der Internationalen Kommission zum 
Schutz des Rheins (IKSR) hat der Naturschutzbund NABU die 
Anliegerstaaten zu mutigeren Schritten bei der Revitalisierung des 
Rheins aufgefordert. "Nach der vorangekommenen Entgiftung des Rheins 
müssen nun auch die strukturellen Voraussetzungen für die 
Verbesserung der Flusslebensräume geschaffen werden", sagte 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ziel sei eine naturnahe Gestaltung von
Ufern und Flussabschnitten, um den größten deutschen Strom wieder zu 
einem lebendigen Fluss zu machen. Am 1. November 1986 waren nach 
einem Brand in der Firma Sandoz bei Basel Tonnen giftiger Chemikalien
mit dem Löschwasser in den Rhein geschwemmt worden. Viele Fische und 
Kleintiere wurden ausgerottet. Heute hat sich dank der 
Sanierungsmaßnahmen die Wasserqualität des Rheins entscheidend 
verbessert.
Doch durch den rigorosen Ausbau des Rheins zur intensiv genutzten 
Wasserstraße ist die ursprüngliche Vielfalt eines lebendigen Flusses 
zu einem Strom mit Standardprofil verkümmert. "Die Ufer sind verbaut,
Flachwasserzonen und Kiesbänke fehlen und der Wellenschlag der 
Schiffe wirft die Jungfische ans Ufer", beschreibt Tschimpke. Im 
Rahmen des NABU-Projektes "Lebendiger Rhein - Fluss der tausend 
Inseln" werden in 15 Modellprojekten zwischen Karlsruhe und der 
niederländischen Grenze mit Mauern oder Steinpackungen befestigte 
Ufer wieder der dynamischen Gestaltung des Flusses übergeben. Bislang
wurden zum Teil in Zusammenarbeit mit der Wasser- und 
Schifffahrtsverwaltung bereits über zwei Kilometer des früheren 
Steinkorsetts abgetragen und naturnah gestaltet.
Die NABU-Maßnahmen zeigen, dass auch an Europas meist 
befahrendster Wasserstraße wieder mehr Raum für die Natur 
bereitgestellt werden kann. Wegen der verbesserten Wasserqualität 
können heute wieder viele Tierarten im Rhein nachgewiesen werden. Für
einen Fluss voller Leben fehlen allerdings noch die natürlichen 
Strukturen. "Jetzt kommt es darauf an, dass die engagierten Ziele, 
die sich die Anliegerstaaten beim Programm 'Rhein 2020' der IKSR 
gesteckt haben, auch konsequent umgesetzt werden", so Tschimpke. "Von
einer naturnahen Gestaltung der Ufer- und Flussabschnitte profitieren
nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch die Menschen. Denn 
nirgends in Europa wohnen so viele Menschen an einem Fluss wie am 
Rhein."
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und 
www.lebendiger-rhein.de
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Klaus Markgraf-Maué, Sprecher der NABU-Koordinationsstelle Rhein, 
mobil 0177-3365940.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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