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NABU

NABU fordert Mindestkriterien zur Herstellung und Nutzung von Biokraftstoffen

Berlin (ots)

Der NABU hat zum Start der Internationalen Grünen
Woche in Berlin vor überzogenen Erwartungen an der Nutzung von 
Biomasse als Kraftstoff gewarnt. Angesichts des sich beschleunigenden
Klimawandels und der Abhängigkeit von Erdölimporten, könnten und 
müssten Biokraftstoffe einen entscheidenden Beitrag zur 
Kraftstoffbereitstellung leisten. "Sie sind aber kein Allheilmittel 
zur Senkung der Klimabelastung im Automobilsektor", warnte Olaf 
Tschimpke, Präsident des NABU.
Eine Strategie zur Senkung der Klimagasbelastung durch den 
Kfz-Verkehr müsse den Gesamtverbrauch der Fahrzeuge berücksichtigen. 
"Biokraftstoffe können nur in Kombination mit deutlich sparsameren 
Fahrzeugen zu einer höheren Klimaverträglichkeit des Verkehrs 
beitragen", so Tschimpke. Der NABU-Präsident forderte 
EU-Industriekommissar Verheugen und Bundesumweltminister Gabriel auf,
der Automobilindustrie weder zum aktuellen noch zu zukünftigen 
CO2-Reduktionszielen die Verwendung von Biokraftstoffen anteilig als 
Gutschriften anzurechnen. Der Klimagasausstoß von Neufahrzeugen müsse
in den nächsten fünf Jahren um mindestens 25 Prozent reduziert 
werden. "Deutschland hat mit der EU-Präsidentschaft die Chance, ein 
Gesetzgebungsverfahren in Gang zu bringen, das verbindliche 
Reduktionsziele in der EU bereits ab 2009 vorschreibt", sagte 
Tschimpke.
Der kürzlich vorgestellte EU-Fortschrittsbericht zur 
Biokraftstoffrichtlinie schlage zwar ein realistisches Ausbauziel von
10 Prozent Biokraftstoffen am Gesamtkraftstoffmarkt bis zum Jahr 2020
vor. "Es wurden aber keine ökologische Mindestkriterien zur 
Herstellung definiert", bemängelte der NABU-Präsident. "Es ist zu 
befürchten, dass die Mineralölkonzerne auf vergleichsweise günstiges 
Palmöl und Ethanol auf dem Weltmarkt zurückgreifen und damit den 
Druck auf tropische Regenwälder dramatisch erhöhen", so Tschimpke. 
Notwendig seien ein international wirksames Zertifizierungssystem 
sowie eine anspruchsvolle Nachhaltigkeitsverordnung zum 
Biokraftstoffquotengesetz. "Wir machen uns etwas vor, wenn wir 
Biokraftstoffe per se als "grüne Energie" bezeichnen. Sie sind dies 
nur dann, wenn sie eine positive Öko- und Energiebilanz aufweisen", 
sagte Tschimpke.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Referent für Verkehrspolitik, Telefon
030-284984-28 oder mobil 0172-9201823.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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