NABU fordert generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen
Berlin (ots)
Anlässlich der Diskussion um ein Tempolimit hat sich der NABU erneut für eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Deutschlands Autobahnen ausgesprochen. "Es wird höchste Zeit, dass Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Umweltminister Sigmar Gabriel sich offensiv für ein Tempolimit einsetzen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Bei Tempo 120 würden rund drei Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Das entspreche den gesamten verkehrsbedingten Kohlendioxid-Emissionen des Großraums München. Zum Vergleich: Das Gebäudesanierungsprogramm der Bundesregierung bringt derzeit knapp 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Einsparung. Diese Zahl werde von Tiefensee als "beeindruckend" und von Gabriel als "zentraler Eckpfeiler der nationalen Klimaschutzpolitik" bezeichnet. Vollkommen unverständlich sei daher, dass beide Minister das Tempolimit mit der Begründung eines zu geringen Klimaschutzbeitrages bisher nicht fordern oder sogar ablehnen. Für den Klimaschutz im Allgemeinen und den Verkehrsbereich im Besonderen gelte, dass eine spürbare Verminderung der Kohlendioxid-Emissionen nur durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen erreicht werden könne. "Weder die Energiesparlampe, noch die Flugkerosinbesteuerung können als isolierte Maßnahmen das Klima retten, sondern nur ein Zusammenspiel aller zur Verfügung stehenden Instrumente. Dazu gehört selbstverständlich auch ein Tempolimit", so Miller weiter. Inzwischen kenne jedes Kind die Gleichung: geringere Geschwindigkeit gleich weniger Abgase. Bei hohen Geschwindigkeiten werde der Verkehr ungleichmäßiger, zusätzliche Brems- und Beschleunigungsphasen mit entsprechendem Kraftstoffverbrauch würden erforderlich. Eine gleichmäßige Geschwindigkeit bedeute dagegen weniger Staus. Auch der Lärm nehme mit hoher Geschwindigkeit überproportional zu. "Es gibt kein einziges rationales Argument gegen ein Tempolimit, weshalb die sofortige Umsetzung überfällig ist", so Miller. Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU Bonn
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