3sat-Programmänderung
Mittwoch, 31. Mai 2000
Mainz (ots)
Achtung!! Bitte Themenänderung, Textergänzung, Titel- und Textänderung beachten!!
Mittwoch, 31. Mai 2000
13.30 ML Mona Lisa ZDF !! Und trotzdem liebe ich dich! Moderation: Sibylle Nicolai
Manche Kinder treten unter einem sehr unglücklichen Stern in das Leben ihrer Eltern und werden doch voller Liebe aufgenommen. Und Kinder wiederum wollen immer ihre Eltern lieben, aber manchmal wird ihre Liebe bis über alle Grenzen belastet. "ML Mona Lisa" erzählt Geschichten von bedingungsloser Zuneigung, die auch durch die stärksten Belastungsproben nicht erschüttert wurde.
Ich liebe meine Tochter - die Folge einer Vergewaltigung
1945 wurde Katharina in Potsdam geboren als Tochter der UFA-Filmgeschäftsführerin Marianne Vogt und eines unbekannten russischen Vaters. Katharina ist das Kind einer Vergewaltigung, aber für die heute 85-jährige Mutter war sie doch ein Wunschkind. Ein durchaus unkonventioneller Lebensstil scheint entscheidend dazu beigetragen zu haben, dass der Blick zurück im Zorn für Mutter und Tochter niemals nötig gewesen ist.
Zum Glück bist Du mir noch geblieben!
Eine Tochter hatten die Eheleute Reinhardt bereits, als Sohn Andreas geboren wurde. Völlig unerwartet starb die Mutter zwölf Stunden nach seiner Geburt an Herzversagen. Andreas lief Gefahr, für den Tod seiner Mutter verantwortlich gemacht zu werden. Heute hat die Familie ihre Schwierigkeiten überwunden, aber nicht, indem sie das sprichwörtliche Gras über den Tod der Mutter wachsen ließ. Was auch passiert, ich halte zu Dir!
Jacqueline ist heute 16 Jahre alt, aber schon seit Jahren erwachsen. Denn seit sie denken kann, war die Mutter Alkoholikerin. Ihr Leben musste Jacqueline daher früh in die eigene Hand nehmen und auch das ihrer Mutter. Trotz aller Belastungen hat sie die Mutter immer geliebt. Jacqueline ist das Beispiel einer jungen Frau, die das Leben schon früh überfordert hat und die daran gewachsen ist.
Du hast mich fallen lassen
Im Zirkus Probst kam es im September 1999 zu einem tragischen Unfall. Die Akrobatin Sonja, 15 Jahre alt, stürzt bei ihrer Vertikal-Luftnummer aus acht Metern Höhe in der Manege ab und prallt mit voller Wucht auf den Boden. Ihr Vater, der auch ihr Assistent war, macht sich die größten Vorwürfe. Mit schwersten Schädel-verletzungen kam sie in die Klinik. Heute trainiert sie schon wieder für das Vertikalseil. Eine Geschichte über das uner-schütterliche Vertrauen einer Tochter zu ihrer Familie.
Liebe auf den ersten Blick
Als sie vor vier Jahren das erste Mal den schwerstbehinderten Roman in den Armen hielt, wusste Marcella, dass dieses Kind anders war als die Pflegekinder, die sie zuvor jeweils für kurze Zeit aufgenommen hatte. Obwohl Roman weder laufen, noch seine Nahrung selbst aufnehmen kann, sollte er zur Familie gehören. Dabei hatte die Opernsängerin schon zwei Söhne. Aber für Marcella ist das schwerstbehinderte Kind keine Belastung, sondern eine Herausforderung.
(Der Beitrag "Reproduktionsmedizin - Das Geschäft mit der Unfruchtbarkeit" entfällt.)
Programm in der Zwischenzeit wie ausgedruckt.
18.00 Am Schauplatz ORF !! Unter dem Vulkan Reportage aus Mexiko von Renate Heilig
Der Popokatepetl in Mexiko gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt. Keiner weiß genau, wann er wieder ausbrechen wird. Und trotzdem leben einhunderttausend Menschen an seinen Abhängen - in der sogenannten Risikozone 1. "Das ist kein normaler Berg, das ist ein Monster - und wenn man diesem Monster so nahe ist, lebt man in ständiger Angst", erzählt der Lehrer Fernando Lopez, der in einer Volksschule unterrichtet, die nur ein paar Kilometer entfernt liegt. "Im Ernstfall", sagt er, "brauchen die Transporte zwei bis drei Stunden, um uns hier rauszuholen, das heißt, wenn sie überhaupt kommen." Denn die Chauffeure dieser Rettungs-transporte hätten ihm ehrlich gesagt, dass sie im Fall des Falles sicher nicht bis zu dem Ort am Fuße des Vulkans fahren würden.
Laut zuständiger Behörden würde der Ernstfall aber trotzdem geregelt ablaufen: Trotz enger Straßen, trotz der Bauern, die dann mit ihrem Vieh - auf eben diesen schlechten Verkehrswegen - zu fliehen versuchten, trotz all der Panik.
"Uns hat man in einer Sitzung vom Zivilschutz, hinter verschlossenen Türen gesagt, daß es gar nicht genügend Transporte gibt, um soviele Menschen wegzubringen. Und, dass wir erst gar nicht darauf warten sollen", erzählt Francisco Ayala, der mit seiner Familie in einem Dorf am "rauchenden Berg" lebt. Wissenschaftler hoffen, mit speziellen Messgeräten einen folgenschweren Ausbruch vorhersagen zu können. Ein Technikertrupp des nationalen Katastrophendienstes betreut diese Geräte, im Sperrgebiet des Kraters. Der Zutritt zu diesem Gebiet ist normalerweise nur Technikern erlaubt, doch die Behörde hat eine Ausnahme gemacht - das Schauplatz-Team durfte mitfahren. "Das, was uns hier die größten Sorgen bereitet, ist die sogenannte Nube Ardiente: Eine Glutwolke, die sich mit rasender Geschwindigkeit fortbewegt und alles verbrennt, was ihr in den Weg kommt. Wir hätten keine Chance zu entkommen", erzählt Arturo Montalvo vom Katastropheninstitut bei seiner Arbeit auf 4.500 Meter Höhe. Viele Menschen in den Dörfern rund um den Krater vertrauen nicht auf wissenschaftliche Prognosen, sondern auf Männer, die angeblich in direktem Kontakt zum Vulkan stehen. Dorfschamanen, so wie Don Antonio, die in ihren Träumen mit dem Popokatepetl sprechen. "Und wir werden solange in unseren Häusern bleiben, bis er, der Vulkan, mir ein Zeichen gibt". Die Warnungen der Behörden nehmen Dorfbewohner nicht ernst, und die Informationsbroschüren verstehen sie nicht. So sammelt das Dorf für Don Gregorio, so nennen sie den Vulkan, Geschenke. Sie opfern Blumen, Speisen und auch lebende Tiere, um Don Gregorio zu besänftigen.
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