3sat-Programmhinweis
"Abenteuer Ruhrpott"
Mainz (ots)
Das Ruhrgebiet ist Thema der vierteiligen Dokumentarreihe "Abenteuer Ruhrpott", die 3sat ab Mittwoch, 18. April, 21.00 Uhr, als Erstausstrahlung zeigt. Günter Bäcker und Werner Kubny beschreiben, welche Eigenarten sich über Generationen in dieser Region entwickelt haben, was das Ruhrgebiet und ihre Bevölkerung ausmacht. Sie dokumentieren den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wandel, dem es unterworfen ist, was mit ihm verloren geht und was an Neuem entsteht. Die erste Folge, "Hier ist nicht wie überall", erzählt vom Zusammenleben der Menschen, von ihren Problemen und dem Stolz auf ihr Revier. Die weiteren Folgen zeigt 3sat jeweils mittwochs ab 21.00 Uhr.
Die Sendetermine in der Übersicht:
Mittwoch, 18. April 2001, 21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen von Werner Kubny 1. Hier ist nicht wie überall ARD/WDR/3sat 2001 Erstausstrahlung
Mittwoch, 25. April 2001, 21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen von Werner Kubny 2. Arbeit ist nicht mehr Maloche ARD/WDR/3sat 2001 Erstausstrahlung
Mittwoch, 2. Mai 2001, 21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen von Werner Kubny 3. Bosse bleiben Bosse ARD/WDR/3sat 2001 Erstausstrahlung
Mittwoch, 9. Mai 2001, 21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen von Werner Kubny 4. Nix geht mehr ohne Kultur ARD/WDR/3sat 2001 Erstausstrahlung
Mittwoch, 18. April 2001
21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen 1. Hier ist nicht wie überall Buch: Günter Bäcker und Werner Kubny Regie: Werner Kubny
Erstausstrahlung ARD/WDR/3sat 2001 Länge: 59 Minuten
150 Jahre lang war das Ruhrgebiet das Land von Kohle und Stahl. Seine Industrie, die Kumpel in den Bergwerken und die Arbeiter an den Hochöfen galten als Motor des Wirtschaftswachstums. Schnell wurde der Ballungsraum zum Schmelztiegel unterschiedlicher Kulturen.
"Abenteuer Ruhrpott" zeigt, welche unverwechselbaren Eigenarten sich über Generationen im Ruhrgebiet entwickelt haben, was diese Region und seine Bevölkerung ausmacht. Sie beschreibt den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wandel, der heute stattfindet, was mit ihm verloren geht und an Neuem entsteht.
Die erste Folge erzählt von dem Stolz der Einheimischen auf ihre große Vergangenheit, aber auch von ihren Visionen für die Zukunft. Denn inzwischen müssen die Menschen im Ruhrgebiet um den Erhalt der alten Arbeitersiedlungen kämpfen. So hat beispielsweise die 1847 gegründete Zeche "Zollverein" in Essen längst dicht gemacht und ist zum gern besuchten Industriedenkmal geworden. Auch andere der gewerblich nicht mehr genutzten Areale, Zechen und Hochofenwerke werden einer neuen Bestimmung zugeführt, denn in den alten Industriebrachen steckt viel mehr Potenzial, als man auf den ersten Blick ahnen mag.
Der Umwelt kommen die Schließungen zugute: Von den einstigen Umweltproblemen spürt man dank des Rückgangs der Schwerindustrie kaum noch etwas. Auf Anregung der Internationalen Bauausstellung Emscherpark wird auch die Emscher aufwendig renaturiert.
Mittwoch, 25. April 2001
21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen 2. Arbeit ist nicht mehr Maloche Buch: Günter Bäcker und Werner Kubny Regie: Werner Kubny
Erstausstrahlung ARD/WDR/3sat 2001 Länge: 57 Minuten
In Gelsenkirchen wurde im April 2000 eine der letzten Zechen im Pott stillgelegt. Warum kämpften die Bergleute bis zuletzt um einen Arbeitsplatz, der gefährlich, ökonomisch ohne Perspektive und ökologisch problematisch ist? "Es tut weh, das alles aufzugeben. 125 Jahre Familiengeschichte hängen daran!", so der Betriebsratsvorsitzende Klaus Herzmanatus. Der Stahl war eine große Säule der Industrieepoche. Seine Ära endete mit dem dramatischen Kampf um das Kruppstahlwerk Duisburg-Rheinhausen. Der Abriss der alten Werkshallen symbolisiert, "dass hier die Arbeit der Kruppianer von 100 Jahren mit der Abrissbirne auch in den Köpfen weggehauen wird", sagt Helmut Laakmann, ehemaliger Betriebsleiter des Stahlwerks.
Doch die Krise ermöglicht auch den Aufbruch. Überall entstehen Firmen, die auf Zukunftstechnologien setzen und neue Arbeitsplätze schaffen. Firmen, die am Rande des Ruins standen, nutzten die Krise, um sich von den alten industriellen Strukturen der Vergangenheit zu lösen. Am stärksten profitiert das Ruhrgebiet heute von der Bildungsreform der 60er und 70er Jahre, die hier eine einzigartige Hochschullandschaft entstehen ließ.
Mittwoch, 2. Mai 2001
21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen 3. Bosse bleiben Bosse Buch: Günter Bäcker und Werner Kubny Regie: Werner Kubny
Erstausstrahlung ARD/WDR/3sat 2001 Länge: 58 Minuten
Das Ruhrgebiet repräsentiert nach wie vor wirtschaftliche Kraft. Ein Viertel aller deutschen Unternehmen hat hier seinen Sitz. "Bosse bleiben Bosse" zeigt den Wandel vom autoritären Unternehmenspatriarchen zum austauschbaren Manager, der sich in den letzten Jahren an der Spitze vieler dort ansässiger Unternehmen vollzogen hat. So entwickelte die Familie Krupp über fünf Generationen ein Machtimperium mit großem Einfluss in Politik und Gesellschaft. Ob Werkswohnungen oder Kanonen für den Krieg - Krupp berief sich auf seine Sorge um das Gemeinwohl. Bei der Schließung des Stahlwerks Rheinhausen war davon keine Rede mehr. Automation und die Undurchschaubarkeit der Arbeitsprozesse nehmen im Bergbau in dramatischer Weise zu. Es scheint in Vergessenheit zu geraten, dass Betriebe einen gesunden Mittelstand als Keimzelle für neue Produktivität und Kreativität brauchen, um überleben zu können.
Werner Kubny fragt, was diese Veränderungen für die Unternehmen und ihren Umgang mit sozialer Verantwortung bedeuten.
Mittwoch, 9. Mai 2001
21.00 UhrAbenteuer Ruhrpott Dokumentarreihe in vier Folgen 4. Nix geht mehr ohne Kultur Buch: Günter Bäcker und Werner Kubny Regie: Werner Kubny
Erstausstrahlung ARD/WDR/3sat 2001 Länge: 59 Minuten
Die vierte Folge befasst sich mit Sprache, Identität und Kultur der Menschen im Ruhrgebiet. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz für den Erhalt der Hinterlassenschaften der Montanindustrie - ehemalige Industriedenkmäler sind zu Museen und Schauplätzen außergewöhnlicher Kulturereignisse geworden. Zur Ruhrgebiet-Kultur gehört auch die ungebrochene Begeisterung für den Fußball: Michael Zylka, Journalist der Sportzeitung "Reviersport", macht sich mit "Ente" Lippens Gedanken über die Bedeutung dieses Sports in der Region. "Wieder mal 'ne schwarze Nacht verbracht", textet Michael Fritze, Frontmann der Hip-Hop-Gruppe "Too Strong" aus Dortmund - für ihn wie auch für zahlreiche Kabarettisten bedeutet die Ruhrpott-Sprache Identität, die im Gegensatz zu früheren Zeiten positiv dargestellt wird.
Um die ehemaligen Zechenarbeiter Manni und Gustav Heldt geht es in der sechsteiligen Docu-Soap-Reihe "Die Helden von Eisenheim", die 3sat ab dem 22. April, 15.30 Uhr, jeweils sonntags ausstrahlt. Die beiden Frührentner sind in der ältesten Werkssiedlung des Ruhrgebiets in Oberhausen-Eisenheim zu Hause. Sie haben ihr Leben lang "auf Zeche malocht", teilen ihre Liebe zur Taubenzucht und halten zusammen wie Pech und Schwefel. Werner Kubny und Per Schnell begleiten Manni, Gustav und ihre Familien in Alltag und Freizeit.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Claudia Hustedt (Tel.: 06131-706485)
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