3sat zum Umgang mit Sexualstraftäter:
Mainz (ots)
Das werktägliche 3sat-Kulturmagazin "Kulturzeit" nimmt am Montag, 16. Juli, ab 19.20 Uhr, die Äußerungen von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Umgang mit Sexualstraftätern zum Anlass, einen Blick nach Texas zu werfen. Dort geht Richter Manuel Banales neue Wege, um Sexualstraftäter zu therapieren: An ihren Häusern und Autos warnen Schilder mit der Aufschrift "Gefahr! Aktenkundiger Sexualverbrecher!". Banales glaubt, mit seinem "Therapie"-Ansatz den Willen des amerikanischen Präsidenten und ehemaligen texanischen Gouverneurs George W. Bush zu vollstrecken: Ein Gesetz, das noch unter Bush verabschiedet wurde, fordert, die Öffentlichkeit bei der Erziehung von Straftätern zu nutzen. "Kulturzeit" spricht mit der Publizistin und Erziehungswissenschaftlerin Katharina Rutschky über den derzeitigen und zukünftigen Umgang mit Sexualstraftätern in Deutschland.
Immer wieder gelingt es verurteilten Sexualstraftätern, Hafterleichterungen oder Lockerungen im Maßregelvollzug zur Flucht zu nutzen. Die Dokumentation "Wehe, wenn sie rausgelassen!" von Ulrike Grunewald aus dem Jahre 2001 berichtet am Donnerstag, 26. Juli, ab 22.25 Uhr, über den Maßregelvollzug, der seit Jahren überbelegt ist, und über Klinikneubauten, die am Widerstand der Bevölkerung scheitern. Die Expertisen der Gutachter, die über Hafterleichterungen von Sexualstraftätern entscheiden, sind nicht selten oberflächlich und schlampig. Am Beispiel spektakulärer Fälle zeigt die Dokumentation Pannen und Lücken im Umgang mit Kinderschändern auf und informiert über die Konsequenzen.
3sat sendet am Mittwoch, 25. Juli, ab 20.15 Uhr, den Film "Die Spur der Kinderschänder" aus dem Jahre 2000. Ein realer Krimi, der Belgien monatelang in Atem hielt: Am 15. August 1996 befreite die Polizei zwei kleine Mädchen aus dem Kellerverlies eines Hauses bei Charleroi. Ihr Peiniger, der 35-jährige Marc Dutroux, wurde gefasst. Jahrelang soll er Kinder für pädophilen Sex und Videoaufnahmen missbraucht und ermordet haben. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem Fall Detroux und dessen Verbindungen zu Mitgliedern aus Politik und Gesellschaft. Dabei kommen die Eltern der ermordeten Mädchen, Zeugen und Fahnder zu Wort. Bis heute sind mindestens 17 Personen aus dem Umfeld der Ermittlungen auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
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