3sat-Magazin "nano": Gibt es ein drittes Geschlecht? Stirbt das
Männer machende Y-Chromosom aus?
Mittwoch, 24. Oktober 2001, 18.30
Uhr
Mainz (ots)
"nano"-Schwerpunktthemen "Tumult der Geschlechter" und "Das Ende der Männlichkeit?"
Das wichtigste Geschlechtsorgan sitzt nicht zwischen den Beinen, sondern zwischen den Ohren. Unser Gehirn ist durch Sexualhormone geschlechtsspezifisch geprägt. Das wird besonders am Beispiel der 60.000 Intersexuellen in Deutschland klar. Sie haben sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsanteile; rein anatomisch lassen sie sich keinem der beiden Geschlechter zuordnen. Ob sie sich als Menschen mit dem "dritten Geschlecht" betrachten oder entweder als Mann oder als Frau sehen, hängt allein von ihren Empfindungen ab. Oft wird das Geschlecht bei der Geburt per Operation festgelegt, was für die Betroffenen später zum Problem werden kann.
Ein ganz anderes Problem könnte Männer in 100 Millionen Jahren ereilen, denn das Männer machende Y-Chromosom ist vom Aussterben bedroht. Das jedenfalls meinen Humangenetiker, nachdem sie einen Blick in die Entwicklungsgeschichte des männlichen Geschlechtschromosoms geworfen haben. "Das Y-Chromosom ist ein lebendes Fossil der Evolution und nur eine verwesende Version des weiblichen X-Chromosoms", meint der amerikanische Genetiker David Page. Kommt damit das Ende der Männlichkeit?
Das Thema wurde in Zusammenarbeit mit "Bild der Wissenschaft" (BDW) recherchiert. BDW berichtet in seiner November-Ausgabe.
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