3sat: "Das Himmler-Projekt" stößt auf großes Interesse
Mainz (ots)
Hunderttausende Zuschauer sahen den von der Kritik als "provozierend" und "schockierend" bezeichneten Dokumentarfilm "Das Himmler-Projekt", den 3sat am vergangenen Sonntag, 4. November, 20.15 Uhr, ausstrahlte. 3sat zeigte den Film von Romuald Karmakar, der bei der Duisburger Filmwoche 2000 den 3sat-Dokumentarfilmpreis erhielt, in voller Länge und zur Hauptsendezeit. Auch die anschließende Diskussion sowie das begleitende Internetforum stießen auf breite Resonanz und bestätigen, dass das Engagement von 3sat für ungewöhnliche Sendeformate gut angenommen wird.
"Das Himmler-Projekt" stellt der breiten Öffentlichkeit eine dreieinhalbstündige Geheimrede Heinrich Himmlers vor, die er im Rahmen einer SS-Gruppenführertagung am 4. Oktober 1943 vortrug. Diese Rede ist eines der aufschlussreichsten und schrecklichsten Dokumente des Nationalsozialismus. In "Das Himmler-Projekt" wird sie von Schauspieler Manfred Zapatka im Originalwortlaut Himmlers vorgetragen. Dabei zeichnet sich der Film durch einen radikalen filmischen Minimalismus aus, der auf jede Form von Inszenierung verzichtet. Der Wegfall von bewegten Zeitdokumenten und der fast vollständige Verzicht auf Gestik und Mimik lässt das gesprochene Wort umso stärker hervortreten und wirft einen beklemmenden Blick ins Zentrum der NS-Ideologie.
Begleitet wurde das Projekt im 3sat-Programm ab 23.15 Uhr von einer Diskussion: Der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, Avi Primor, die Historiker Eberhard Jäckel und Ulrich Herbert sowie die Filmkritikerin Susanne Weingarten und der Filmautor Romuald Karmakar nahmen unter der Moderation von Reinhard Appel Stellung zu der ungewöhnlichen und mutigen dokumentarischen Arbeit Romuald Karmakars.
In einem speziell zum "Himmler-Projekt" eingerichteten Internetforum unter www.3sat.de konnten die Zuschauer zwischen 20.15 Uhr und 0.30 Uhr Historiker und Experten des Bundesverfassungsschutzes befragen und das Gesehene kommentieren. Hunderte Interessierter machten von dieser Möglichkeit Gebrauch; rund 10.000 Menschen informierten sich auf den 3sat-Internetseiten über das "Himmler-Projekt". Zahlreiche Anrufer haben ihr Interesse an dem Manuskript der Originalrede bekundet, um sich intensiver mit dem Zeitdokument auseinandersetzen zu können.
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