3sat: "Kulturzeit"-Schwerpunktthemen
Montag, 12., bis Freitag, 16.
November 2001, 19.20 Uhr
Mainz (ots)
Kapitalismus ohne Grenzen - Marx auf den neuesten Stand gebracht: "Kulturzeit" berichtet am Montag, 12. November, über das neue Buch "Empire" von Michael Hardt und Antonio Negri. Die beiden Autoren stellen darin eine bahnbrechende These auf: Die globalisierte Welt entspreche dem Modell des römischen Imperiums. Die reiche Welt umgebe sich mit einem Limes - dem Kapitalismus - und "befriede" die Welt der Armen mit militärischen Mitteln. Die Folge: Die Globalisierung müsse in ein neues "Weltreich" münden, damit die Vielzahl der Menschen die politische Macht übernehmen könne.
Terroristische Moderne: Am Dienstag, 13. November, spricht "Kulturzeit" mit dem Islamwissenschaftler Mohammed Arkoun über den Islam und die Moderne. Von Arkouns zahlreichen Büchern ist "Der Islam" das erste, das in einer deutschen Übersetzung vorliegt. Seine These: Der Islam habe sich nicht weiterentwickelt, sondern sei zu einem "geschlossenen offiziellen Korpus" erstarrt, dem die kritische Vernunft fehle.
Keiner merkt, wie gut wir sind: Gute Schlagzeilen macht der deutsche Film schon lange nicht mehr. Von den Wettbewerben der internationalen Festivals ist er seit Jahren verbannt. Das heimische Feuilleton klagt über die Dauerkrise des deutschen Films. Doch der deutsche Film ist besser als sein Ruf. "Kulturzeit" zeigt am Mittwoch, 14. November, den vierten und letzten Teil der Reihe "Keiner merkt, wie gut wir sind" - "Von Frankreich lernen".
"Nach Afghanistan kommt Gott nur zum Weinen": Die Dokumentarfilmerin Siba Shakib begegnet in einem afghanischen Flüchtlingslager einer Frau namens Shirin-Gol. Von ihr erfährt sie eine Geschichte, die sie nicht mehr los lässt. Es ist die Geschichte einer einzigen Frau in Afghanistan, und doch ist es gleichzeitig die Geschichte tausender afghanischer Frauen. Siba Shakib hat diese Geschichte aufgeschrieben - das Buch erscheint in Kürze. "Kulturzeit" spricht am Donnerstag, 15. November, mit Siba Shakib über ihre Arbeit und über die Situation der Frauen in Afghanistan.
Highway und Himmel: Der Schriftsteller Hubert Winkels stellt am Donnerstag, 15. November, den vor kurzem auf deutsch erschienenen Roman "Engel" vor, der den jungen Schriftsteller Denis Johnson 1983 in den USA berühmt gemacht hat. Heute gilt Denis Johnson als einer der bedeutendsten Autoren der amerikanischen Gegenwartsliteratur. Thema des Romans: Ein Mann, der an nichts mehr glaubt, rast auf Amerikas Highways einer unbedeutenden Zukunft entgegen - bis er auf Jamie trifft.
Sebastian Haffners "Observer": Mit dem Buch "Geschichte eines Deutschen" erntete der 1999 verstorbene Publizist Sebastian Haffner Lobeshymnen. Jetzt kommt etwas aufregend Neues: "Kulturzeit" berichtet am Donnerstag, 15. November, über eine Sammlung von Artikeln, die Haffner zwischen 1942 und 1949 im englischen Exil für den "Observer" schrieb - Porträts von Nazigrößen mit erstaunlich analytischer Kraft und Weitsicht.
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