3sat: Folgenänderung beachten: Donnerstag, 11. April 2002
Woche
15/02
Mainz (ots)
18.00 37 Grad: Ein Stück von mir (VPS 17.59) ZDF Organe als Geschenk Film von Ulrike Baur (Erstsendung: 2.4.2002)
Was tut man für seine beste Freundin, wie weit geht man, um einem anderen Menschen zu helfen? Rosi M. (59) weiß darauf eine klare Antwort und sie ist sich ihrer Sache ganz sicher: Sie will ihrer Freundin Silvia (52) eine Niere spenden, um ihr die schon Jahre dauernde, qualvolle Prozedur der Blutwäsche zu ersparen. Die Tendenz dieser Art des Organtransfers ist steigend. Mehrere hundert Menschen pro Jahr entschließen sich in der Bundes-republik, Sohn, Mann, Tochter, Ehefrau oder eben auch der besten Freundin eine Niere zu schenken. Die Chance, dass der Empfänger das neue Organ dauerhaft annimmt, ist deutlich höher als bei der Organentnahme von Toten. Was aber bedeutet der "Pakt" einer Lebendspende für die Beteiligten? Die Chance zu einem völlig neuen Leben - ohne Dialyse. Andererseits: Die Möglichkeit, dass der oder die "Beschenkte" das eingepflanzte Organ irgendwann wieder abstößt. Wie gehen Spender und Empfänger mit dieser Gefahr des Scheiterns um, wie mit dem Restrisiko, das trotz akribischer Voruntersuchungen einer Organ-entnahme innewohnt? Und selbst wenn alles gut geht: Wie steht es um die Pflicht zur "ewigen Dankbarkeit"? Wie reagiert man auf Verdächtigungen und böse Fragen: "Was hast du dafür bekom-men? - Hast du ihr dein Haus vermacht?" Am Beispiel der beiden Freundinnen Rosi und Silvia, die vor, während und nach der Transplantation begleitet werden, zeigt Autorin Ulrike Baur, wie der Entschluss, eine Niere zu verschenken, in das Leben von Menschen eingreift. Der Film stellt auch zwei "Paare" vor, bei denen die Transplantation schon länger zurückliegt: Wolfgang G. und Christian W., zwei Stuttgarter Polizisten, die sich für eine Lebendspende unter Freunden entschieden haben. Rainer H. (28) bekam im Sommer vor zwei Jahren eine Niere von seinem Vater geschenkt und hat mit Abstoßungsreaktionen zu kämpfen. "Besser als drei Mal pro Woche zur Blutwäsche. Ich kann wieder arbeiten, reisen, Sport treiben. Das genieße ich - so lange wie möglich."
Die Sendung "37 Grad: Das Bärenwunder" entfällt.
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