3sat zeigt Programmakzent zum 125. Geburtstag von Hermann Hesse
Mainz (ots)
In den 60er und 70er Jahren war der Schriftsteller und Nobelpreisträger Hermann Hesse eine Kultfigur. Bücher wie der "Steppenwolf", "Siddhartha" und "Das Glasperlenspiel" verkaufen sich heute noch weltweit millionenfach. 3sat zeigt einen Programmakzent mit vier Beiträgen, darunter zwei Erstausstrahlungen: "Kulturzeit extra" und "Hermann Hesse - Wegbereiter eines neuen Denkens?":
Hermann Hesse: Ein langer Sommer Biographie des großen deutschsprachigen Dichters
Samstag, 8. Juni 2002, 22.35 Uhr
Der Film von Werner Weick (1987) zeichnet Hesses Leben und Schaffen in der Südschweiz nach. 1919 zog Hesse in das Tessinerdorf Montagnola, das bis zu seinem Lebensende im Jahr 1962 zu seiner Heimat wurde.
Hermann Hesse am Bodensee
Freitag, 14. Juni 2002, 15.00 Uhr
Acht Jahre hat Hermann Hesse am Bodensee gelebt: acht Jahre, in denen seine Kinder geboren wurden, in denen er sein erstes Haus baute, in denen wichtige Texte entstanden sind. In zahlreichen Betrachtungen und Gedichten hat Hesse diese Zeit - die Jahre 1904 bis 1912 - festgehalten. Er gab der Bodenseelandschaft Stimme und übersetzte ihre atmosphärischen und optischen Erscheinungsformen in Sprache. Der Film von Walter Fink (1997) versucht, diese Stimmungen anhand von Gedichten, die von Gert Westphal gelesen werden, wiederzugeben. Die Landschaft um den See wird, getragen von den Texten Hesses, zum Hauptdarsteller des Films.
Kulturzeit extra: Hermann Hesse - Seelenarbeiter
Samstag, 15. Juni 2002, 19.20 Uhr
Erstausstrahlung
1946, als Deutschland in Schutt und Asche liegt, vergibt das Preiskomitee in Stockholm den Nobelpreis für Literatur an den schwäbischen Dichter Hermann Hesse. Eine mit Bedacht gewählte Geste, denn Leben und Werk Hesses verkörpern ein anderes Deutschland: Eigenwille statt Mitläufertum, Eigensinn statt Untertanengeist. Seine unbeirrbare, weit über die Tagespolitik hinausgehende visionäre Sicht macht Hesse ein Leben lang zu einem unbequemen, kritischen Geist, der sich von keinem politischen Lager vereinnahmen lässt.
Der Film von Willy Meyer, der Leben und Werk des Autors nachzeichnet, lässt den Sohn des Schriftstellers, Heiner Hesse, den Theologen und Therapeuten Eugen Drewermann, den Schriftsteller Adolf Muschg und den Verleger Siegfried Unseld zu Wort kommen.
Hermann Hesse - Wegbereiter eines neuen Denkens? Gespräche und Musik zu Hermann Hesse aus dem Kloster Maulbronn
Samstag, 15. Juni 2002, 20.15 Uhr
Erstausstrahlung
Hermann Hesse faszinierte Menschen, die auf der Suche waren nach Glück und Selbsterkenntnis. In seinen Romanen "Der Steppenwolf", "Siddhartha" und "Das Glasperlenspiel" schrieb er über die Rebellion gegen die Gesellschaft, die Individualität des Außenseiters und die Magie der Liebe. Auf seiner lebenslangen Suche erforschte Hesse die menschliche Psyche und lotete die Facetten des Bewusstseins aus. Seine Literatur und die zahlreichen Briefe spiegeln seine gelebten Erkenntnisse über das Sein, die Seele und das Geheimnis persönlicher wie beruflicher Erfülltheit wider.
Was Hermann Hesse mit modernem Management, neuen Entwicklungen in der Psychoanalyse und dem Entstehen der Weltmusik in Deutschland zu tun hat, darüber reflektieren Manager, Musiker, Theologen und Psychoanalytiker im Gespräch über ihre persönlichen Lebensentwürfe, die von Hermann Hesse inspiriert worden sind. Mit: Volker Michels, Eva Hesse, Peter Schellenbaum, René Egli, Martin Kämpchen und Peter Michael Hamel. Moderation: Dietrich Brants; Sprecher: Christian Brückner.
Redaktionshinweis: Der 100. "Literaturclub" bespricht zudem am Sonntag, 9. Juni 2002, 10.00 Uhr, Hesses "Der Steppenwolf".
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261)
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