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3sat-Dokumentation "Vom Grandhotel zur schrägen Kiste - Schutzhütten in Tirol"

3sat-Dokumentation "Vom Grandhotel zur schrägen Kiste - Schutzhütten in Tirol"
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Mainz (ots)

Sonntag, 7. Mai 2017, 13.05 Uhr
Erstausstrahlung

Wer in den Alpen wandert, kann in ganz unterschiedlichen Hütten einkehren - vom luxuriösen Prachtbau aus dem 19. Jahrhundert bis zum silberglänzenden futuristischen Würfel. Die Dokumentation "Vom Grandhotel zur schrägen Kiste - Schutzhütten in Tirol" von Teresa Andreae fragt: Wie soll in den Alpen gebaut werden, und wie viel Komfort braucht es am Berg?

Im Hochgebirge bekommen viele Dinge einen anderen Wert. Wasser ist kostbarer als Gold. Auf hochgelegene Schutzhütten muss jeder Tropfen Wasser mit großem Aufwand hinauf gepumpt werden. Lebensmittel und Heizmaterial werden mit dem Hubschrauber eingeflogen. Daher ist es nur verständlich, dass nicht jede hochalpine Schutzhütte warme Duschen und ein Fünfgangmenü anbietet. Das Bergwandern boomt, die Übernachtungszahlen auf Schutzhütten steigen, doch die Alpenvereine wollen die Anzahl der Betten bewusst nicht ausbauen. Es sollen keine Neubauten an neuen Plätzen entstehen, höchstens Ersatzbauten für baufällige Hütten. Die vorhandenen Hütten sollen sanft saniert und energietechnisch modernisiert werden.

Viele Schutzhäuser stammen aus der Zeit des beginnenden Alpinismus im ausgehenden 19. Jahrhundert. Die "Berliner Hütte" in den Zillertaler Alpen wurde 1997 als erste Hütte im Alpenraum unter Schutz gestellt. Die Großbürger machten es sich in dem Prachtbau auf über 2000 Meter Seehöhe gemütlich und genossen den Komfort eines Grandhotels mit Ballsaal, Fotolabor, Kegelbahn, Schusterwerkstatt und sogar einem eigenen Postamt. Tirol nimmt beim Denkmalschutz für herausragende Bauten des frühen Alpin-Tourismus eine Vorreiterrolle ein, Bayern und Südtirol ziehen nach. Denkmalgeschützte Bauten werden fachgerecht und behutsam renoviert und mit moderner Technik ausgestattet.

Neu gebaut wird nur, wo schon eine alte Hütte existiert, die baufällig oder nicht mehr rentabel ist. Zeitgenössische Architekten denken über neue Formen nach. Die "Monte Rosa Hütte" in den Schweizer Alpen wurde 2009 eröffnet. Sie ist architektonisch und energietechnisch ein Markstein des alpinen Bauens. Doch das kostspielige Meisterwerk der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich war nur realisierbar, weil es als wissenschaftliches Pilotprojekt angelegt ist - ein immens teurer Solitär. In Südtirol sind derzeit drei neue Schutzhütten in Bau, wobei die zeitgenössische Formensprache die Gemüter erhitzt. Am Dachstein plant ein Innsbrucker Architekt die neue "Seethaler Hütte" für den Österreichischen Alpenverein. Auch bei diesem Projekt wird die moderne Ästhetik emotional diskutiert.

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Ansprechpartnerin: Stefanie Wald, Telefon: 06131 - 70-16419; Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk@zdf.de

Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon: 06131 - 70-16100, und über https://presseportal.zdf.de/presse/schutzhuetten

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