Im Wegwerfen groß: 3sat-Doku "Müll-Meister Deutschland"
Mainz (ots)
Deutschland hat ein Müll-Problem. Dabei war das Land lange Vorreiter, was Recycling und Mülltrennung angeht. Die 3sat-Dokumentation "Müll-Meister Deutschland" von Claus U. Eckert fragt am Donnerstag, 29. Juni 2017, um 20.15 Uhr, wie Deutschland ein solch großer Müllverursacher werden konnte, und mit welchen Mitteln das Müllaufkommen verringert werden könnte.
Vor allem in der Fast-Food-Gastronomie fällt viel Abfall an. Aber auch das Discounter-Prinzip, nur abgepackte Produkte zu verkaufen, trägt zum Missstand bei. Durch die wachsende Wegwerfmentalität kommt der Bundesbürger, so die Studie der Deutschen Umwelthilfe von 2014, auf 219 Kilo Verpackungsmüll pro Jahr - ein neuer Negativrekord. Dabei ist konsequente Müllvermeidung gar nicht so schwer: In dem ostafrikanischen Entwicklungsland Ruanda sind seit 2006 Plastiktüten verboten; im ganzen Land ist es illegal, Polyethylen-Tüten herzustellen, zu importieren, zu verkaufen oder zu benutzen. Einkäufe werden in Papiertüten transportiert, und in den Kühlregalen der Supermärkte gibt es keine abgepackten Lebensmittel. Und es gibt einen kollektiven Putztag in Ruanda: An jedem letzten Samstag des Monats fegen die Ruander ab 7 Uhr die Straßen und sammeln alles auf, was herumliegt. Das Ergebnis: kein Abfall am Straßenrand, keine wilden Müllkippen, weder in der Hauptstadt Kigali noch auf dem Land. Die USA, das Mutterland des Wegwerf-Konsums, haben längst drakonische Strafen für Müll-Sünder eingeführt. Deutschland tut sich schwer damit, und jede Kommune handhabt es unterschiedlich.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich Gert Scobel im Rahmen von "Wissenschaft am Donnerstag" in der Sendung "scobel - Ich kaufe, also bin ich!" mit der Konsumgesellschaft und fragt, ob ein vernünftiger Konsum möglich ist.
"Müll-Meister Deutschland" als Video-Stream: http://ly.zdf.de/mYN/
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