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3sat porträtiert den spanischen Filmemacher Julio Medem im "Kinomagazin"
Montag, 19. August 2002, 22.25 Uhr
Erstausstrahlung

Mainz (ots)

Auf Reisen ins Unbekannte begibt sich 3sat mit dem
spanischen Filmemacher Julio Medem. Medem, 1958 in San Sebastian
geboren, begann erst nach Abschluss seines Medizinstudiums Filme zu
machen. Ursprünglich wollte er Psychiater werden, und so sind auch
alle seine Filme Bewusstseinsstudien und Erforschungen der
menschlichen Psyche. Sie spüren geheimen Wünschen und Sehnsüchten
ihrer Protagonisten nach und legen verborgene Ängste bloß. Die
Hauptfiguren seiner Filme befinden sich immer in Lebenskrisen, vor
entscheidenden Wendepunkten, in Grenzsituationen zwischen Leben und
Tod. Innere Konflikte projiziert Medem nach außen - in Form surrealer
Geschichten, die an David Lynch erinnern, und mit einer poetischen
Bildsprache, deren Traumverwandtschaft auf den Einfluss Sigmund
Freuds zurückgeht.
"Kühe" (Vacas) war 1991 Medems erster Spielfilm. 1992 entstand mit
"Das rote Eichhörnchen" (L'ardilla roja) eine Hommage an Alfred
Hitchcock und 1995 mit "Erde" (Tierra) eine Würdigung Federico Garcia
Lorcas. Sorgten seine ersten Arbeiten vor allem für Aufsehen bei der
Kritik, so wurde sein vierter, 1997 gedrehter Film "Die Liebenden des
Polarkreises" (Los Amantes del Circulo Polar) auch ein
internationaler Publikumserfolg. Alle Filme waren auch in Deutschland
zu sehen.
Im Kinomagazin spricht Medem unter anderem über seinen neuen Film,
"Lucía und der Sex" (Lucía y el Sexo), der Anfang September in die
deutschen Filmtheater kommt und in Spanien bereits über 1,2 Millionen
Zuschauer in die Kinos lockte: "Lucía und der Sex", so Medem "beginnt
mit einem Weglaufen und einer großen Sehnsucht zu fliehen. Sie möchte
vor dem weglaufen, was passiert ist, vor der Tragödie und vor sich
selbst. Sie möchte sich neu schaffen und sich erst einmal selber
löschen. Das wollte ich selbst auch auf diese Weise. [...] Als
Regisseur biete ich dem Zuschauer eine Reise an. Meine Figuren stehen
immer zugleich an einem Ende und an einem Anfang, immer also an einem
Wendepunkt in ihrem Leben. Das ist wie der Höhepunkt einer
vorausgegangenen Geschichte, die wir nicht gesehen haben, von der wir
uns aber eine Vorstellung machen können. Indem ich so anfange,
versuche ich damit auch die Vorstellung von dem, was geschehen sein
könnte, aufzubrechen."
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Michaela Krause (06131-706417)

Original-Content von: 3sat, übermittelt durch news aktuell

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