3sat-Programmschwerpunkt "Jung, deutsch und türkisch"
Aktuelle
Diskussionen in den 3sat-Magazinen "Kulturzeit" und "Grenzenlos"
Mainz (ots)
ab Freitag, 4. Oktober 2002, 19.20 Uhr
Zwei Jahre ist es her, dass 3sat junge Deutschtürken und ihre Lebensumstände zum Gegenstand einer Programmreihe machte. Vieles hat sich inzwischen geändert: das Verhältnis zur Elterngeneration, das gesellschaftliche Selbstverständnis, der Umgang mit dem Leben in mehreren Kulturräumen.
Jetzt greift 3sat das Thema mit aktuellen Diskussionen und einem umfangreichen Programmschwerpunkt wieder auf:
"Kulturzeit" beschäftigt sich am Freitag, 4. Oktober, 19.20 Uhr, mit den Äußerungen des renommierten deutschen Historikers Hans-Ulrich Wehler, der in einem taz-Interview sagte, Deutschland habe "ein Türkenproblem". "Kulturzeit" fragt Udo Steinbach vom Orient-Institut in Hamburg, wo in Wehlers Position das politisch Konstruktive liegt und in wieweit der Wandel des Liberalen einen Stimmungswechsel in den "multikulturellen" intellektuellen Milieus ankündigt. Daneben kommen Muslime wie Nadeem Elyas vom Zentralrat der Muslime in Deutschland und Faruk Sen vom Zentrum für Türkeistudien zu Wort.
"Grenzenlos. Das 3-Länder-Magazin" befasst sich am Mittwoch, 16. Oktober 2002, 20.15 Uhr, mit Migrantenkindern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Blickpunkt der Sendung stehen vor allem türkische Jugendliche - sie stellen in Österreich und Deutschland die Mehrzahl der Migrantenkinder. Über gesellschaftliche Grundbedingungen für eine Integration und Wege aus der Diskriminierung hin zu einer Chancengleichheit diskutiert Moderator Franz Alt mit seinen Gästen: Samir (irakisch-schweizerischer Filmemacher, der sich in seinen Dokumentarfilmen mit ausländischen Jugendlichen in der Schweiz beschäftigt), Fikriye Selen (frühere Box-Europameisterin, die jetzt die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt hat) sowie Kurt Heilbronn (Diplompsychologe und Leiter des Internationalen Familienzentrums in Frankfurt).
Vom 15. bis zum 31. Oktober nimmt 3sat das Thema "Jung, deutsch und türkisch" in einem Programmschwerpunkt wieder auf und zeichnet aus unterschiedlichen Perspektiven ein differenziertes Bild von der heutigen Lebenswirklichkeit junger Türken in Deutschland. Neue Fernseh- und Kurzfilme von deutschtürkischen Regisseuren, Dokumentationen, Dokumentarfilme und Gesprächssendungen zeigen den Stand der politischen, religiösen und ästhetisch-künstlerischen Selbstbilder. Während einige Filmemacher noch immer dem Genre des so genannten "Einwandererkinos" verpflichtet sind, belegen Regisseure wie Kutlu_ Ataman, dass sich seit den 90er Jahren weitere Sujets in den Filmen junger Deutschtürken entwickelt haben. Sein Spielfilm "Lola und Bilidikid" (1998), den 3sat am Mittwoch, 30. Oktober, 22.25 Uhr, ausstrahlt, greift das Tabuthema Homosexualität auf. Auch der Kurzfilm "Die Liebenden vom Hotel Osman" (2001) von Idil Üner, der am Dienstag, 15. Oktober, 21.40 Uhr, in Erstausstrahlung zu sehen ist, bricht mit dem "Kino der Fremdheit". Er behandelt mit viel Situationskomik die Schwierigkeiten eines deutschtürkischen Paares mit den konservativen Gepflogenheiten in einem Istanbuler Hotel. Der Spielfilm "Der schöne Tag" (2000) von Thomas Arslan geht am Dienstag, 29. Oktober, 20.15 Uhr, noch einen Schritt weiter: Im Stil Eric Rohmers erzählt er die universelle Geschichte von der Glückssuche einer jungen Frau und emanzipiert sich damit vollständig von ethnozentrierten Themen.
Auch der Kabarettist Django Asül setzt sich mit dem Gegensatz zwischen seiner türkischen Herkunft und dem Mikrokosmos seines niederbayerischen Wohnortes auseinander. Er nutzt seine Biographie geschickt als Aufhänger, ohne sie aber jemals billig zu verkaufen. Django Asül war mit seinem Programm "Autark" zu Gast beim diesjährigen 3satfestival. Die Aufzeichnung der Veranstaltung zeigt 3sat unter dem Titel "Django Asül: Autark" in Erstausstrahlung am Donnerstag, 17. Oktober 2002, 22.25 Uhr.
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