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3sat zum 25. Todestag von Charlie Chaplin ab Freitag, 20. Dezember 2002, 19.20 Uhr

Mainz (ots)

Charlie Chaplin: Genie, Tramp, Star, Vater und
Liebhaber - ein Messias des Kinos. Heute, ein Vierteljahrhundert nach
seinem Tod, kennen nur wenige seine Filme. Dafür ist sein
Erscheinungsbild zur Ikone geworden: ein kleiner Mann im Watschelgang
mit Schnurrbart, Stöckchen und Melone. 3sat erinnert mit mehreren
Programmbeiträgen an den 25. Todestag des weltberühmten Schauspielers
und Regisseurs am 25. Dezember: Einen essayistischen Versuch der
Annäherung an den Kino-Giganten Chaplin macht am Freitag, 20.
Dezember, ab 19.20 Uhr, das 3sat-Magazin "Kulturzeit". Er beschreibt
Chaplin als Inbegriff des Komischen auf der Leinwand, als poetisches
Wesen, dessen Sprache die universale Sprache des Körpers und der
Blicke war, und als Sinnbild des Lebens in der Neuen Welt, in einem
Amerika, das den Überlebenskampf mit Würde adelt, in all seiner
Unbarmherzigkeit.
Mit "Chaplins letzte Reise" (1995) zeigt 3sat am Dienstag, 24.
Dezember, 23.35 Uhr, eine schwarze Komödie von Jörn Hintzer über die
Entführung von Charlie Chaplins Leiche in der Nacht zum 2. März 1978
und die darauf folgende Erpressung - eine skurrile, groteske und
komische Geschichte, hinter der sich die Schicksale zweier
verzweifelter Immigranten verbergen, die ihre finanzielle Situation
aufbessern wollten, ohne dabei einer lebenden Person Schmerzen
zuzufügen.
Der Dokumentarfilm "Die Schweizer Jahre" (2002) von Felice Zenoni
und Beat Hirt, den 3sat am Donnerstag, 26. Dezember, 21.55 Uhr,
ausstrahlt, gibt erstmals einen umfassenden Einblick in Chaplins
Spätwerk. Die Kinder Geraldine, Michael und Eugene erinnern in
Interviews an ihren Vater. Künstlerkollegen wie Peter Ustinov, Petula
Clark und Liselotte Pulver erzählen von ihren Begegnungen mit
Chaplin. Mit unveröffentlichten Filmaufnahmen und Dokumenten aus dem
Familienarchiv wird dem Zuschauer eine bislang wenig bekannte Seite
Charlie Chaplins präsentiert. Der Film stellt auch erstmals Chaplins
Vermächtnis "The freak", seinen letzten unvollendeten Film, vor und
beleuchtet die Bespitzelung des größten Filmkomikers aller Zeiten
durch die Schweizer Bundespolizei.
Charles Spencer Chaplin wurde am 16. April 1889 in London geboren.
Noch nicht zehnjährig trat er mit einer Gruppe von Varietee-Künstlern
in Musikhallen auf. Im Januar 1914 begann seine Karriere bei der
amerikanischen Keystone-Filmgesellschaft, bei der er in seinem
unverwechselbaren Tramp-Kostüm zu einem der berühmtesten
Filmschauspieler der Welt wurde. 1919 gründete Chaplin mit Mary
Pickford, Douglas Fairbanks und D.W. Griffith das Studio "United
Artists", in dem seine berühmtesten Filme entstanden. In den Zeiten
des Kalten Krieges wurde Chaplin in den USA Kommunistenfreundlichkeit
vorgeworfen. Das US-Justizministerium annullierte ihm 1952, als er
zur Uraufführung seines Filmes "Rampenlicht" nach London fuhr, das
Wiedereinreise-Visum. Chaplin ließ sich daraufhin in der Schweiz am
Genfer See nieder und verbrachte dort seine letzten 25 Lebensjahre.
1964 veröffentlichte er im Alter von 75 Jahren seine Autobiografie,
die ein internationaler Bestseller wurde. Am 25. Dezember 1977 starb
Chaplin im schweizerischen Corsier sur Vevey.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Karola Klüh (06131 - 706478)

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