3sat: "Kulturzeit" und "nano" zum Irak-Krieg
Mainz (ots)
nano: montags bis freitags, 18.30 Uhr Kulturzeit: montags bis freitags, 19.20 Uhr
Am Montag, 24. März, ist der deutsch-amerikanische Historiker Fritz Stern in der 3sat-"Kulturzeit" im Gespräch mit Moderator Ernst A. Grandits. Der Verfasser mehrerer wegweisender Werke zur deutschen Ideen- und Machtgeschichte wurde 1926 in Breslau geboren, emigrierte 1938 in die USA, wo er seit 1957 an der Cornell University als Professor tätig ist. Weiterer Gesprächsgast ist der amerikanische Schriftsteller und Jurist Louis Begley. Der Autor des vielfach ausgezeichneten Buches "Lügen in Zeiten des Krieges" arbeitet als Anwalt in New York, gehört sowohl dem Council on Foreign Relations als auch dem Vorstand des amerikanischen PEN-Zentrums an. Weiteres Thema der Sendung ist die auffallend starke Beteiligung von Jugendlichen an den jüngsten Friedenskundgebungen. "Kulturzeit" untersucht, wie ernsthaft sich deutsche Schüler politisch engagieren.
Was hat Krieg mit Philosophie zu tun? Am Dienstag, 25. März, setzt sich "Kulturzeit" mit dem Phänomen des "Bösen" im modernen Denken auseinander. Die Philosophin Susan Neiman hat dazu ein Buch geschrieben ("Evil in Modern Thought"), das in den USA bereits vier Auflagen erlebte und von der "New York Times" bis zum "Wall Street Journal" besprochen wurde - sehr ungewöhnlich für ein Philosophiebuch. "Kulturzeit" spricht mit der Autorin, die heute Leiterin des Einstein-Forums in Potsdam ist, über den Begriff des Bösen in der Auseinandersetzung um den Irak.
Steht die internationale Staatengemeinschaft vor der Zerreißprobe? Dieser Frage geht "Kulturzeit" am Mittwoch, 26. März, nach. UNO-Diplomaten geben in Interviews ihre Einschätzung der Lage und äußern sich zu den kulturhistorischen und zivilisatorischen Leistungen der Vereinten Nationen.
Der Amerikaner Joseph Nye, ehemaliger stellvertretender US-Verteidigungsminister unter Clinton, ist am Donnerstag, 27. März, zu Gast in der "Kulturzeit". In seinem neuen Buch "Das Paradox der amerikanischen Macht", das gerade in Deutschland erschienen ist, geht er der Frage nach, warum die einzige Supermacht der Welt ganz dringend Verbündete braucht. Seiner Meinung nach ist die Machtverteilung in einer globalisierten Welt so komplex geworden, dass Amerika nicht in der Lage ist, das Gleichgewicht zu garantieren.
Am Freitag, 28. März, spricht "Kulturzeit" mit dem amerikanischen Sozialphilosophen Michael Walzer über die häufig zitierte These des "gerechten Kriegs". Walzer veröffentlichte bereits 1982 ein viel diskutiertes Buch zu diesem Thema. Außerdem entwerfen der Politologe Herfried Münkler, der Friedensforscher Ernst-Otto Czempiel und der ehemalige Kohl-Berater Hans Peter Schwarz Visionen von möglichen Weltordnungen nach dem Irak-Krieg.
Das Wissenschaftsmagazin "nano" berichtet am Montag, 24. März, anlässlich des Weltwassertages der Vereinten Nationen unter dem Thema "Irak - Der Kampf um sauberes Wasser" über die durch drei Kriege verschärfte Wasserknappheit im Irak. Fehlendes sauberes Wasser kostet weltweit täglich ungefähr 6.000 Kindern das Leben. Trotz des Wasserreichtums auf der Erde, wird sauberes Trinkwasser immer knapper. Betroffen sind im Irak wie überall vor allem Kinder: Selbst in Zeiten, in denen keine Bomben fallen, erlebt jedes achte Kind seinen fünften Geburtstag nicht. Der Golfkrieg von 1991 machte alles noch viel schlimmer: Zerbombte Fabriken verseuchten das Grundwasser, durch zerstörte Abwassersysteme fließen riesige Mengen ungeklärter Abwässer direkt in die Flüsse. Eine der Folgen: Durchfallerkrankungen sind bei Kindern Todesursache Nummer 1.
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