"Ein Duft von Freiheit": 3sat zeigt Dokumentation über eine Kaffeegenossenschaft in Guatemala
Mainz (ots)
Dienstag, 11. August 2020, 22.55 Uhr
Erstausstrahlung
Der Schweizer Ulrich Gurtner leitet seit 30 Jahren eine Kaffee-Genossenschaft in Guatemala. Sein Ziel: die wirtschaftliche Unabhängigkeit indigener Kleinbauern stärken und die gesellschaftliche Emanzipation der Maya fördern. Inzwischen sind die Kleinbauern zu einem der wichtigsten Kaffee-Exporteure des Landes aufgestiegen. Die SRF-Dokumentation "Ein Duft von Freiheit" am Dienstag, 11. August 2020, 22.55 Uhr, in Erstausstrahlung, stellt die Erfolgsgeschichte der Genossenschaft vor und begleitet die Kaffeebauern in ihrem Alltag.
Rund 24.000 Kleinbauern sind im Genossenschaftsverband "Fedecocagua" organisiert. Ulrich Gurtner, der die Organisation seit 30 Jahren leitet, verkauft den Kaffee seiner Mitglieder direkt an der Börse - und befreite sie so von der Ausbeutung durch Zwischenhändler. Der Gewinn geht nicht an Großgrundbesitzer oder anonyme Kapitalgeber, sondern wird unter den Kleinbauern verteilt. Gurtner versucht auch, die indigenen Völker von den Abhängigkeiten zu befreien, die durch Entwicklungshilfe entstehen können. "Wartet nicht, dass jemand kommt und euch den Segen bringt für das ganze Leben. Das existiert nicht", sagt er den Kaffeebauern, "wir müssen die Probleme selbst angehen."
Mit dem Genossenschaftsverband sind die kleinen Kaffeebauern zum zweitgrößten Exporteur Guatemalas gewachsen. Nespresso, Starbucks und Coop gehören zu den Abnehmern der Familienbetriebe mit ihren teilweise winzigen Höfen. Damit haben sie eine politische Plattform, die nicht mehr ignoriert werden kann. Dank der technischen Unterstützung des Verbandes sind 60 Prozent des Kaffees zertifiziert und erzielen damit bessere Preise. In schwierigen Zeiten, wenn der Kaffeepreis existenzgefährdend tief fällt, hilft die Genossenschaft etwa mit fairen Überbrückungskrediten. Das Wichtigste aber, was Gurtner erreicht habe, so sagt ein langjähriger Mitstreiter, sei, dass die marginalisierten Kleinbauern wieder stolz auf ihre Arbeit und ihren hochwertigen Kaffee seien.
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