"Adam und Evelyn": 3sat zeigt Spielfilm von Andreas Goldsteins
Mainz (ots)
Samstag, 26. September 2020, 23.15 Uhr Erstausstrahlung
DDR, Sommer 1989: Adam, 30, freiberuflicher Schneider, und Evelyn, 28, Kellnerin, wollen nach Ungarn an den Plattensee. Als Evelyn ihren Freund jedoch mit einer anderen Frau in flagranti erwischt, schließt sie sich ihrer Freundin Simone an, die mit Freund Michael aus dem Westen unterwegs ist. 3sat zeigt "Adam und Evelyn" (Deutschland 2017) von Andreas Goldstein, mit Florian Teichtmeister und Anne Kanis in den Hauptrollen, am Samstag, 26. September 2020, um 23.15 Uhr in Erstausstrahlung. In der 3sat-Mediathek ist der Film ab Sonntag, 27. September 2020, 0.50 Uhr vier Wochen lang abrufbar.
Adam fährt Evelyn hinterher. Unterwegs nimmt er die Tramperin Katja mit. Da Katja kein Visum hat, muss er sie über die Grenze schmuggeln. Nach zwei Grenzübertritten treffen sich alle am Balaton wieder und sitzen im Feriendomizil an einem Tisch. Evelyn und Michael scheinen sich gut zu verstehen. Katja ist lieber auf dem Campingplatz geblieben. Es wird klar, dass sie ihren Urlaub gezielt zur Flucht aus der DDR geplant hat. Evelyn und Michael verbringen eine Nacht miteinander. Vor den Kopf gestoßen reist Simone ab. Dann machen Nachrichten die Runde, dassviele DDR-Bürgerinnen und -Bürger über die Grenze von Ungarn nach Österreich fliehen, und die Stimmung ändert sich erneut. Evelyn überwirft sich mit Michael. Jetzt will auch sie über die offene Grenze Richtung Westen, aber zusammen mit Adam. Der würde lieber nach Hause zurückkehren, fährt aber mit Evelyn. In Österreich kommen sie erst einmal bei Verwandten unter, wo die beiden sich wie Exoten fühlen. Kurzzeitig kehrt Adam zurück nach Ostdeutschland. Aber das Land, das er verlassen hat, existiert nicht mehr. Evelyn ist schwanger, es ist Winter geworden, und Adam und Evelyn versuchen in einer neuen Wohnung in Bayern wieder zueinanderzufinden.
"Warum ich diesen Film gemacht habe", erklärt Andreas Goldstein, "hat viel damit zu tun, wie Geschichte in diesem Land erzählt wird. Ausschließlich als Dramatisierung historischer Stoffe. Hier kommt ja kein Film dieser Art ohne Staatssicherheit aus. Alle Filme über diese Zeit tun so, als sei es eine Erlösung, endlich in dieser Gegenwart angekommen zu sein. Das geradezu Unheimliche ist, dass vollkommen verdrängt und vergessen ist, dass die Hoffnung der Leute, selbst der Antikommunisten in der DDR, nicht die Gesellschaft der Gegenwart war." Goldstein arbeitet als Produzent und Autor, "Adam und Evelyn" ist sein Spielfilmdebüt. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ingo Schulze, der in mehr als zehn Sprachen übersetzt wurde.
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