Besser leben in der City: "WissenHoch2" in 3sat mit Doku und "scobel"-Talk
Mainz (ots)
Donnerstag, 25. März 2021, ab 20.15 Uhr Erstausstrahlungen
Städte heizen sich in Hitzewellen um bis zu acht Grad Celsius mehr auf als das Umland. Um dem entgegenzuwirken, bräuchte es mehr Grünflächen und Parks in der Stadt, doch gleichzeitig fehlt Wohnraum. "WissenHoch2" in 3sat beschäftigt sich mit dem Thema am Donnerstag, 25. März 2021. Ab 20.15 Uhr fragen Tanja Reinhard und Leonie Fröhlich in ihrer Wissenschaftsdoku "Abkühlung für heiße Städte" : Wie könnten Bepflanzung, Luftzirkulation und Wassermanagement in Städten das Leben dort im Sommer erträglicher machen? Im Anschluss, um 21.00 Uhr, befasst sich Gert Scobel in der Live-Sendung "scobel - Ausverkauf der Städte" mit der Gentrifizierung und sucht nach Strategien, wie man die Vielfalt der Innenstädte erhalten kann. Beide Sendungen sind ab Sendedatum fünf Jahre lang in der 3sat-Mediathek abrufbar.
Hitzewellen treffen vor allem die Innenstädte: starke Versiegelung, geringe Begrünung und reduzierte Durchlüftung führen immer häufiger zu einer Überhitzung. Problematisch ist dabei, dass auch nachts die Temperaturen nicht mehr unter 20 Grad sinken, was zu einer starken gesundheitlichen Belastung der Stadtbevölkerung führt. Bepflanzungen können das Mikroklima in den Städten beeinflussen: "Die Kühlleistung eines Baumes liegt demnach bei bis zu 30 Kilowatt, das entspricht in etwa zehn Klimaanlagen oder einer gefühlten Temperatursenkung von zehn bis 15 Grad", so Klimaforscher Dr. Hans Schipper vom Karlsruher Institut für Technologie. Wie genau Pflanzen dabei helfen können, Innenstädte dem Klimawandel besser anzupassen, erforscht Professor Karl-Heinz Strauch in Berlin - und auch, welche Bäume und Pflanzen dafür geeignet sind. Auch das richtige Wassermanagement macht Innenstädte in Hitzezeiten angenehmer: Statt Regenwasser in die Kanalisation zu leiten, wird es in Wasserläufen, Wiesenflächen und Bächen an der Oberfläche gehalten und trägt so zu einer nachhaltigen Kühlung bei.
Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Live-Sendung "scobel - Ausverkauf der Städte".
Mit Gentrifizierung bezeichnet man heute einen grundlegenden, sozioökonomischen Strukturwandel in Großstädten zu Gunsten von wohlhabenden Menschen. Wer finanziell weniger gut gestellt ist, wird in strukturschwächere Regionen verdrängt, und die Wohnungsnot nimmt zu. Ein Trend, der durch die Coronapandemie verstärkt wird. Mittlerweile wird in verschiedenen Disziplinen wie Soziologie, Geografie, Wirtschaftswissenschaften und Raumforschung zu den Abläufen der Gentrifizierung und ihren Folgen geforscht. Über Strategien, wie die Vielfalt und der kulturelle Austausch in Stadtzentren erhalten werden kann, diskutiert Gert Scobel mit der Geografin und Stadtforscherin Dr. Ilse Helbrecht, Humboldt-Universität Berlin, Professor Dieter Rink, Stadtsoziologe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig, sowie Professor Stefan Rettich, Architekt und Stadtplaner der Universität Kassel.
"WissenHoch2" - ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen, um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel zum gleichen Thema mit einem interdisziplinären Team von Expertinnen und Experten.
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