3sat
hitec. die dokumentation /Die Zukunft der Vergangenheit -
Hightech in Denkmalpflege und Restaurierung /Sonntag, 7. Dezember 2003, 16.00 Uhr/ Erstausstrahlung
Mainz (ots)
Die Kunstrestauratorin Claudia Sorlini von der Universität Mailand reinigt seit Mitte Juni auf dem Friedhof "Camposanto" in Pisa ein Fresko, das mit einer Leimschicht bedeckt ist. Sie benutzt dazu Watte und Wasser - und Bakterien der Spezies "Pseudomonas stuzeri". Wo klassische Restaurierungsmethoden versagen, können einzellige Mikroorganismen zum Hightech-Werkstoff werden.
Die "hitec."-Dokumenation "Die Zukunft der Vergangenheit" von Gabi Schlag und Benno Wenz zeigt, wie neue Techniken Restauratoren bei der Rettung von Kulturschätzen helfen. Der Film beschäftigt sich außerdem mit der so genannten Biomineralisierung. Sie "verheilt" Wunden an Wappen und Statuen des Wiener Stephansdoms. Bei der Reinigung von Sandstein am Schloss Wickrath bei Mönchengladbach hat sich das Mikrotrockenstrahl-Verfahren bewährt. Ein feinpudriges Aluminiumgranulat radiert mit einem Druck von 0,4 bis 0,6 Bar den auf der Steinoberfläche liegenden Schmutz ab. Der Strahl ist so zart, dass er bei einem handgeschriebenen Brief die Schrift abtragen könnte, ohne das Papier zu zerstören. Bei der Sanierung des Brandenburger Tores kamen neben diesem Verfahren auch Laser zum Einsatz. Dabei wird ein Laserstrahl auf die Schmutzschicht gerichtet: Der Schmutz absorbiert das Licht und verdampft, während es der saubere Stein reflektiert.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261) Mainz, 25. November 2003
ots-Originaltext: 3sat
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