3sat
"nano" hebt ab: "100 Jahre Fliegen"
Fünfteilige Reihe im 3sat-Magazin zu Geschichte und Zukunft der Luftfahrt
Montag, 15., bis Freitag, 19. Dezember 2003, 18.30 Uhr, 3sat
Mainz (ots)
Die amerikanischen Gebrüder Orville und Wilbur Wright haben den uralten Traum vom Fliegen verwirklicht. Ihnen gelang am 17. Dezember 1903 etwas, was Erfinder, Forscher und waghalsige Abenteurer vor ihnen vergeblich versucht hatten. Grundlage für den Erfolg der Wrights war nicht zuletzt, dass Orville und Wilbur frühzeitig beschlossen, alle bis dahin bekannten Theorien der Aerodynamik zu verwerfen und mit den Berechnungen noch einmal von vorne zu beginnen. Sie gingen streng wissenschaftlich vor, untersuchten das Auftriebsverhalten unterschiedlicher Tragflächenformen, machten Belastungstests mit den verschiedenen Baumaterialien und ließen auf Prüfständen Motoren laufen.
"nano" zeigt in der fünfteiligen Wochenreihe, wie vor 100 Jahren der große, alte Menschheitstraum aufhörte, Traum zu sein, welche verschiedenen technischen Konzepte Flugmaschinen noch heute in die Luft heben und wie sich Ingenieure die Luftfahrt von morgen vorstellen.
Mensch, flieg! - Was geschah in Kitty Hawk?/Montag, 15. Dezember: Am 17. Dezember 1903 um 10.35 Uhr Ortszeit in Kitty Hawk, North Carolina, gelang Orville Wright mit dem von einem 12 PS starken Petroleum-Vierzylinder angetriebenen Flyer 1 der erste Motorflug in der Geschichte der Menschheit. Der Flug dauerte nur zwölf Sekunden. Noch am gleichen Tag starteten die Brüder zu weiteren Flügen. Der längste führte über 260 Meter und dauerte fast eine Minute. Der Mensch konnte plötzlich fliegen! Und bis heute sind die Methoden der Wrights im Prinzip unverändert geblieben. "nano" zeigt, wie der Traum vom Fliegen Wirklichkeit wurde.
Aus Freude am Fliegen - Antriebskonzepte von 1903 bis 2103/Dienstag, 16. Dezember: Um mit einem Motorflugzeug abzuheben, musste man vor hundert Jahren nicht nur die Aerodynamik in den Griff bekommen, sondern vor allem die richtige Antriebsquelle finden. Die Technik des Verbrennungsmotors hatte zu dieser Zeit nur eine kurze Geschichte, die Motoren waren schwer und leistungsarm und ganz und gar nicht für den Antrieb von Luftschrauben konstruiert. Noch heute bestimmt der Antrieb in hohem Maße die Eigenschaften eines Flugzeuges. "nano" stellt die technische Entwicklung von den ersten Motoren der Gebrüder Wright bis zu den aktuellen Düsen-Triebwerken dar und fragt, wie die Flugzeugantriebe in Zukunft konstruiert sein werden.
Die Erben der Wrights - Ultraleichtflugzeuge von morgen/Mittwoch, 17. Dezember: Deutsche Flugzeugbauer bauen mit den Methoden von damals das erste Motorflugzeug der Welt nach, den legendären "Wright Flyer" - ein Flugzeug, das gerade einmal 384 Kilogramm wog und daher heute zur Klasse der Ultraleichtflugzeuge gehören würde. Die Erben der Gebrüder Wright sind daher nicht die Flugzeugbauer bei Airbus, Boeing und Co. Es sind die Konstrukteure der Ultraleichtflieger. Fluggeräte, die heute den Traum vom Fliegen in seiner ureigensten Form möglich machen. Was vor hundert Jahren Holz, Hanfseil und Leinwand war, sind heute Glasfaser verstärkte Kunststoffe, Kohlefaser und Hightech-Motoren.
Die Zukunft des Hubschraubers/Donnerstag, 18. Dezember: Die Realisierung des Traums vom Fliegen war nur möglich, weil das Prinzip "Starker Motor, starrer Flügel" zur Anwendung kam. Nach den Wrights dauerte es noch mehr als 30 Jahre, ehe das andere Prinzip des Motorfluges verwirklicht werden konnte: das des Drehflüglers. Der Hubschrauber ist wohl das komplizierteste Fluggerät, das Menschen überhaupt bauen können. Die Entwicklung zog sich über einen sehr langen Zeitraum hin und ist noch lange nicht abgeschlossen. Doch gerade durch die im Vergleich zum klassischen Flugzeug viel kompliziertere Technik werden dem Hubschrauber auch viel größere Entwicklungsmöglichkeiten zugesprochen - sowohl in der Anwendung als auch in der Technik. "nano" untersucht, wie er leiser, sparsamer, billiger und allwettertauglich werden könnte.
Wie fliegen wir in 100 Jahren?/Freitag, 19. Dezember: Die Entwicklung von Flugzeugen schreitet unaufhörlich voran. Doch der Aufwand für wirkliche Innovationen wird größer, die Veränderungen bedeuten fast nie technische Revolutionen. Es sind Optimierungen in Sachen Antrieb, Aerodynamik, Baustoffe und Logistik, die die kommenden Jahre und Jahrzehnte bestimmen werden.
Es moderiert Stefan Schulze-Hausmann.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 - 706261) Mainz, 2. Dezember 2003
ots-Originaltext: 3sat
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