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hitec
Hormone Fluch oder Segen?
Sonntag, 22. Februar 2004, 16.00 Uhr
Erstausstrahlung
Mainz (ots)
Fluch und Segen liegen bei Hormonen oft nur ein Mikrogramm auseinander, wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Beispiel Umwelthormone: Diese Substanzen stammen zum großen Teil aus Chemikalien und aus Medikamenten wie der Anti-Baby-Pille. Durch Trinkwasser und Nahrung gelangen sie in den menschlichen Organismus und erzeugen dort nach Meinung vieler Mediziner Tumore bei beiden Geschlechtern und Unfruchtbarkeit bei Männern. Immer empfindlichere Analysemethoden und Detektoren sollen helfen, geringste Hormonkonzentrationen festzustellen, denn diese Hormone wirken in sehr kleinen Mengen. Auf der anderen Seite versprechen sich viele Menschen mit Hilfe von Hormonen ewige Jugend: Vor allem Melatonin, DHEA, Östrogen und Testosteron werden in den USA bereits massenhaft als anti-aging-Pillen geschluckt. In Deutschland werden die Mittel eher skeptisch auf ihre Wirkung hin erforscht.
Ein weites Feld für Hormonforscher: Die Pille für den Mann und die Hormonersatztherapie für die Frau. Das Institut für Frauenheilkunde in Wien testet bereits die Pille für den Mann, und im Jahr 2005 soll das erste Präparat auf den Markt kommen. An der Universitätsklinik Münster geht man sogar noch weiter. Hier arbeitet man an der Hormonspritze: Nur noch alle sechs Wochen müsste dann eine Injektion verabreicht werden, um den Mann vorübergehend unfruchtbar zu machen. Die Hormonersatztherapie wurde in den vergangenen Jahren zunehmend genutzt, um Wechseljahrbeschwerden bei Frauen zu behandeln. Durch neue Studien aus den USA, die ein starkes Krebsrisiko als Folge permanenter Hormongabe festgestellt haben, ist diese Therapieform im Moment heftig in der Diskussion.
hitec gibt einen Überblick über den derzeitigen Forschungsstand zum Thema Hormone. Dabei zeigt die Dokumentation auch, wie Hormone gewonnen werden zum Beispiel aus tierischen Produkten von Drüsen und Harn, aus Pflanzen wie Hopfen, Klee, Brokkoli und Soja sowie mit Hilfe von gentechnischen Verfahren.
Redaktionshinweis: Fotos erhalten Sie bei der ZDF-Bildbereitstellung unter http://bilderdienst.zdf.de.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 11. Februar 2004
ots-Originaltext: 3sat
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