3sat
Die Krise der Lohnarbeit
Zweiter Teil der 3sat-Kulturzeit-Reihe Jobs, Wuerde, Werte - Eine Hartz-Reise in fuenf Teilen
Mittwoch, 25. Februar 2004, 19.20 Uhr
Mainz (ots)
Ein Gespenst geht um in Europa: Die Angst vor dem Ende der Arbeitsgesellschaft. In ihrem zweiten von insgesamt fünf Filmbeiträgen zum Stellenwert der Arbeitskraft am Anfang des 21. Jahrhunderts gehen Henning Burk und Matthias Kettner in 3sat-Kulturzeit der Krise der Lohnarbeit nach.
Der technische Fortschritt steigert zwar das Bruttosozialprodukt und die Produktivität immens, doch verringern sich Arbeitsvolumen und Qualität der Arbeit stetig. Heute spürt jeder Lohnabhängige, dass es in den Industrieländern des Nordens immer schwerer wird, Arbeitskraft angemessen zu verkaufen. Der Weltmarktpreis für viele Formen von Arbeit sinkt ins Bodenlose.
Ein neuartiges Massenproletariat entsteht, das sich mit wert- und würdelosen Jobs durchschlägt. Müssen wir uns am Ende auf ein Ameisenheer von Arbeitlosengeld-II-Empfängern einstellen, die gemeinnützige Arbeit verrichten? Die soziale Marktwirschaft der Erhard-Zeit gibt es in Deutschland nicht mehr. Überall in Europa erscheint der Sozialstaat, der erhöhte existenzielle Risiken eines Arbeitslebens im Turbo-Kapitalismus auffangen sollte, als nicht mehr finanzierbar. Der Wirtschaftswissenschaftler Lester Thurow, der Politologe und Physiker Horst Afheldt sowie der Unternehmer Matthias von Hermanni analysieren, was Sachzwänge der globalen Marktwirtschaft sind und was bloße Globalisierungsrhetorik ist.
In den Folgesendungen geht es um Gammeln geht nicht. Überwachen und Strafen im Arbeitsamt (Mittwoch, 3. März), Das Humankapital. Was bin ich wirklich wert? (Mittwoch, 10. März) und Freiheit statt Vollbeschäftigung. Glücklich ohne Erwerbsarbeit? (Mittwoch, 17. März).
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Dr. Ronald Dietrich (06131 706332) Mainz, 19. Februar 2004
ots-Originaltext: 3sat
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