3sat
nano schaut in die Karten
Fuenfteilige Reihe im 3sat-Magazin zu Karten und Navigationssystemen
Montag, 29. Maerz, bis Freitag, 2. April 2004, 18.30 Uhr
Mainz (ots)
Seit jeher versucht der Mensch, sich ein Abbild von der Oberfläche zu machen, auf der er lebt. Ein Kreis dort, ein Punkt hier in den Sand geritzt und mit einer Linie verbunden: der Weg zum Wasserloch, eine Landkarte! Die Erweiterung des menschlichen Horizontes, im eigentlichen wie im übertragenen Sinn, war und ist immer mit der Erstellung neuer Karten verbunden, mit der Entwicklung einer neuen Sicht auf die Welt. Bis zum Beginn der Neuzeit wurde im christlichen Abendland offiziell die Auffassung einer scheibenförmigen Erde vertreten. Erst durch die Weltumsegelung Magellans wurde endgültig der Beweis erbracht, dass die Erde rund ist. Daher dokumentieren Karten wie kaum ein zweites Objekt den menschlichen Drang nach Erkenntnis und Entdeckung des Unbekannten. In einer Wochenreihe macht sich nano auf die Spuren kartografischer Expeditionen. Das 3sat-Zukunftsmagazin zeigt außerdem neue Technik und Methoden der Kartografie und welch wissenschaftlich-technischer Aufwand betrieben werden muss, damit Navigationssysteme im Auto funktionieren. Außerdem dokumentiert nano, wie mit modernen Mitteln die Erdbilder der Vergangenheit für die Zukunft gerettet werden.
Die Weltmacher/Montag, 29. März: Tief in der schwäbischen Provinz, in Krauchenwieß, entstehen in der ältesten Globusfabrik der Welt Kopien der Erdkugel. Kartografen aus Oberschwaben geben der Welt die Kugelform, erhöhen Berge, verschieben Grenzen und entscheiden, in welchen Farben wir den Globus sehen. Die jeweils modernsten Produktionstechniken treffen hier seit 1909 auf die klassische Kunst der Kartenherstellung. nano schaut den Menschen über die Schulter, die unser Bild der Erde prägen, und zeigt, wie ein Globus entsteht, welche Geschichten sich um das Bild der Erde in Kugelform ranken und wie die Zukunft des Abbildes unserer Erdkugel aussehen könnte.
Neue Zukunft für alte Kugeln/Dienstag, 30. März: Seit mehr als 500 Jahren gibt es das Bild der Erde in Kugelform Landkarten sind noch viel älter. Heute nagt der Zahn der Zeit an vielen unwiederbringlichen Schätzen der Kartografie. nano berichtet, mit welchen Methoden Wissenschaftler und Restauratoren diese Schätze für die Zukunft bewahren: Im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg sitzen die Spezialisten, die die Globen und Karten vergangener Tage fit machen für eine neue Zukunft. Dort hüten sie auch einen ganz besonderen Schatz der Kartografie.
Die Landkarten der Zukunft/Mittwoch, 31. März: Die dreidimensionale Welt so auf eine zweidimensionale Karte zu bannen, dass jeder sie erkennen kann, ist wohl eines der ältesten Probleme der Kartografie. Denn die Welt kennt Höhen und Tiefen, herkömmliche Landkarten kennen das nicht. Bisher gibt es keine Methode, um dreidimensionale Karten anzufertigen, die ohne Hilfsmittel, etwa 3D-Brillen, gelesen werden könnten. nano zeigt, dass sich das bald ändern wird: Ein Team der TU Dresdner arbeitet daran, so genannte Echt-3D-Karten herzustellen, die ganz ohne Hilfsmittel den räumlichen Eindruck vermitteln.
Wie spreche ich mit meinem Navigationssystem?/Donnerstag, 1. April: Rein mit der CD, Ziel angewählt, Knopf gedrückt und schon sagt die nette Dame aus dem Navigationssystem, wo es lang geht. Auto- Navigationssysteme sind ein Renner und führen einen doch immer wieder in die Irre. Legendär ist der Fall des BMW-Fahrers, der im Vertrauen auf sein System auf eine nicht existente Brücke fuhr und ins Wasser fiel: Die Brücke war eine Fähre! Die Navigation per Daten aus dem Weltraum, per GPS, ist dabei nicht das eigentliche Problem. Das liegt vielmehr in der Handhabung der Systeme, die immer noch sehr fehlerbehaftet sind und deren Gebrauch immer noch eine gehöriges Maß an Ablenkung vom Verkehrsgeschehen mit sich bringt. Denn die Welt ist dreidimensional, das Display zeigt jedoch eine Karte oder Pfeile und der Fahrer muss immer noch lange drehen, drücken, ziehen, bis ein Fahrtziel eingegeben ist. nano zeigt, wie Ingenieure und Sprachforscher daran arbeiten, Systeme mit echtem 3D- Display und einer wirklich funktionierenden Sprachsteuerung zu entwickeln.
Expedition ins Abenteuer!/Freitag, 2. April: Auch im Zeitalter moderner Datenbanken und ausgefeilter Satellitentechnik sind viele Regionen der Erde aus kartografischer Sicht noch weiße Flecken. Über sie gibt es zwar Karten, diese sind aber nur in sehr groben Maßstäben vorhanden. Wer über diese Regionen gute Karten haben will, muss raus in die Wirklichkeit! nano ist dabei, wenn Geowissenschaftler und Kartografen aus Dresden ein Grenzgebiet zwischen Chile und Argentinien vermessen, um sie dann in Kartenform zu bringen. Es ist eine unwirtliche Wüstenlandschaft mit verlassenen Dörfern, aufgegebenen Minen und ab und zu einem Grenzposten.
Es moderiert Ingolf Baur.
Redaktionshinweis: Fotos erhalten Sie bei der ZDF-Bildbereitstellung unter http://bilderdienst.zdf.de.
Die weiteren Themen dieser nano-Ausgaben erhalten Sie jeweils am Vortag über die aktuellen Dienste oder bei der Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 8. März 2004
ots-Originaltext: 3sat
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