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„delta“: Mythos Chancengleichheit
Das 3sat-Denk-Magazin diskutiert, wie gerecht unsere Gesellschaft noch ist
Donnerstag, 18. März 2004, 21.00 Uhr, 3sat

Mainz (ots)

Der Ruf nach einer leistungsfähigen Elite wird immer
lauter, damit es mit Deutschland endlich wieder vorangehen soll. Aber
wie lässt sich die Forderung der Politiker nach einer neuen
Führungsschicht mit den alten sozialdemokratischen Grundsätzen
gleicher Bildungs- und Aufstiegschancen vereinbaren? „Unequal but
fair“ lautet einer der zentralen Slogans von Tony Blairs „New
Labour“-Politik. Die deutsche SPD spricht von „Chancen- statt
Verteilungsgerechtigkeit“. Chancengleichheit ist ein Kernsatz
sozialer Politik.
Die Ergebnisse der jüngsten Bildungsstudien – allen voran der
PISA- und OECD-Untersuchungen – sprechen eine andere Sprache: In den
Schulen hat die Klassengesellschaft wieder Einzug gehalten; die
Oberschicht geht aufs Gymnasium, die Unterschicht findet sich in
Haupt- und Realschule wieder. In den Top-Etagen der deutschen
Wirtschaft bleibt die Macht- und Funktionselite weitgehend unter
sich. Dabei zeigt sich, dass die Spitzen der deutschen Gesellschaft
nicht unbedingt am Gemeinwohl, sondern an der Erhaltung der eigenen
Privilegien interessiert sind. Der Börsenwert und der so genannte
„Shareholder–Value“ ist dort nach wie vor das Maß aller Dinge – auch
bei der Rekrutierung von Eliten. Angesichts dieser Entwicklungen
fragt „delta“, wie einerseits eine „Elite“ gebildet werden kann, ohne
andererseits die Idee der Chancengerechtigkeit aufzugeben.
Es moderiert Gert Scobel.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Peter Bernhard (06131 – 706261)
Mainz, 10. März 2004
ots-Originaltext: 3sat
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6348

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