3sat
nano-Schwerpunkt Gen-Futter im Trog
Gentech-frei gezeichnetes Fleisch kann von Tieren sein, die Gen-Futter fraßen
Mittwoch, 12. Mai 2004, 18.30 Uhr, 3sat
Mainz (ots)
30 Millionen Tonnen Soja importiert die Europäische Union jährlich. Ohne diese massive Einfuhr wäre die europäische Fleisch-Erzeugung auf dem derzeitigen Niveau nicht möglich. Denn Soja ist der wichtigste Grundstoff für die Futtermittel-Industrie. Die Hälfte des in die EU importierten Sojas kommt aus Brasilien. Das südamerikanische Land war bisher der einzige große Soja-exporteur, der offiziell ohne Gentechnik produzierte. Im vergangenen Jahr hat die Regierung allerdings den Anbau offiziell freigegeben. nano ist dem Soja von den brasilianischen Feldern bis in die deutschen Supermärkte gefolgt und zeigt den Themen-Schwerpunkt Gen-Futter im Trog mit den beiden Beiträgen Soja-Anbau in Brasilien und Der Weg des Sojas in Deutschland.
Gen-Futter im Trog Soja-Anbau in Brasilien: Seit einigen Wochen gibt es die Kennzeichnungspflicht für gentechnisch veränderte Lebensmittel in Europa. Doch ob Eier, Milch, Wurst oder Fleisch wirklich völlig gentech-frei sind, kann der Verbraucher nicht erkennen. Denn, womit die Tiere gefüttert worden sind, muss nicht angegeben werden. Um Produkte garantiert ganz ohne Gentechnik anzubieten, beziehen Lebensmittelhersteller ihre Futtermittel aus Ländern, in denen Gen-Pflanzen nicht angebaut werden. Brasilien war bisher das einzige große Exportland, in dem gentechnisch verändertes Soja verboten war. Nun ist dieses Verbot für diese und die nächste Ernte-Saison gefallen. Befürworter und Gegner des Gen-Sojas streiten nun erbittert miteinander. So weigert sich beispielsweise einer der größten Exporthäfen für Soja, der Hafen von Paranaguá, gentechnisch verändertes Soja zu exportieren. nano-Reporterin Jana Lemme war bei den Rebellen im Hafen von Paranaguá und bei einem Soja-Farmer in Rio Grande do Sul.
Gen-Futter im Trog Der Weg des Sojas in Deutschland: In Deutschland wird das importierte Soja weiterverarbeitet zum Teil zu Lebensmitteln wie Soja-Milch, Tofu und Soja-Öl. Der große Rest landet in den Futternäpfen von europäischen Schweinen, Rindern und Hühnern. Seit 1996 ist der Import und die Verarbeitung von gentechnisch verändertem Soja in der EU und in der Schweiz erlaubt. Viele europäische Unternehmen der Lebensmittel- und Futtermittelwirtschaft bemühen sich dennoch, weiterhin Gentechnik freies Soja einzukaufen.
Es moderiert Stefan Schulze-Hausmann.
Redaktionshinweis: Fotos von Stefan Schulze-Hausmann erhalten Sie bei der ZDF-Bildbereitstellung unter http://bilderdienst.zdf.de.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 10. Mai 2004
ots-Originaltext: 3sat
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