3sat
Schwul in Schwaben
Dokumentarische Blicke auf Schwule in der Provinz und das Thema Transsexualitaet in der Dokumentar-filmzeit,Sonntag, 19.06.2005, ab 21.15 Uhr in 3sat/Erstausstrahlungen
Mainz (ots)
Wie sieht das Leben für Homosexuelle auf dem Land aus? Mit Ich kenn keinen Allein unter Heteros (Deutschland 2003), am Sonntag, 19. Juni, um 21.15 Uhr, hat Jochen Hick einen humorvollen und zugleich nachdenklich stimmenden Dokumentarfilm über das Leben schwuler Männer unterschiedlichen Alters in der schwäbischen Provinz gemacht. Der Filmemacher reist mit der Frage Kennen Sie einen Schwulen? ins ländliche Schwaben. Den Antworten nach scheint Homosexualität hier unbekannt zu sein. Aber allem Leugnen zum Trotz findet Hick auch in der Provinz schwule Männer, von denen er vier porträtiert. Jochen Hick ist als Autor von abendfüllenden Dokumentar- und Spielfilmen bekannt geworden (Sex/Life in L.A.). Wie schon in früheren Filmen versteht es Hick, auch in Ich kenn keinen Allein unter Heteros eine große Nähe zu seinen Protagonisten aufzubauen. In seinem auf der Berlinale 2003 mit dem Teddy-Award ausgezeichneten Dokumentarfilm, der mit Unterstützung von 3sat entstand, lässt er Schwule, Kirchenchor, Stammtisch, Eltern und Bekannte zu Wort kommen. Amüsiert, hintergründig und neugierig spürt er im sozialen Umfeld der Betroffenen dem ländlichen heterosexuellen Urteil über schwule Lebensweisen nach und dokumentiert so den häufig unwissenden, mitunter bitter-komischen Blick auf schwule Männer in der deutschen Provinz.
Im Anschluss, um 22.55 Uhr, zeigt 3sat Aus XX wird XY Jakes Verwandlung (Deutschland 2002). Fremd zu sein im eigenen Körper ist eine belastende menschliche Erfahrung. Meistens finden Menschen im Laufe der Zeit einen Weg, sich mit diesem Zustand zu arrangieren. Der Dokumentarfilm von Emily Atef porträtiert einen jungen Mann, der als Mädchen geboren und seit seiner Jugend damit konfrontiert wurde, etwas völlig anderes darzustellen als er ist. Das Gefühl, sich im eigenen Körper nicht bei sich selbst zu fühlen, versucht er schließlich, mit einer Hormonbehandlung zu überwinden. Über Interviews, Gespräche, Alltagsbeobachtungen und Zeichentrick- Animationen nähert sich Emily Atef, seit 2001 Studentin an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, behutsam der Lebens- und Empfindungswelt ihres Protagonisten. Offen erzählt dieser von seinen Schwierigkeiten und dem Versuch, durch eine Geschlechtsumwandlung die extreme Spaltung zu überwinden. Mit ihrem Film ist Emily Atef eine sensible und pointierte Auseinandersetzung mit dem Thema Transsexualität gelungen.
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Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Claudia Hustedt (06131 706485) Mainz, 1. Juni 2005
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