3sat
hitec
Kleine Atome, große Probleme!
Sonntag, 14. August 2005, 16.00 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung
Mainz (ots)
Die hitec-Dokumentation von Iris Rietdorf verdeutlicht die Gefahr, die vom atomaren Restmüll ausgeht, und die großen Probleme, die er erzeugt. Denn der Restmüll strahlt noch mehrere hunderttausend Jahre eine Zeitspanne, die man sich kaum vorstellen kann. Atommüll ist nur schwer in den Griff zu bekommen und ist bislang unzerstörbar. hitec zeigt die Arbeit jener Forscher, die all ihre Energie darauf verwenden, den atomaren Müll unschädlich zu machen: Zum Beispiel, indem man die Atomkerne so verändert, dass sie nicht mehr strahlen können.
Als die OPEC in den 1970er Jahren die Ölförderquote reduzierte und in der Folge die Preise explodierten, suchten Forscher intensiv nach alternativen Energiequellen und fanden in der Kernspaltung eine kostengünstige und zumindest im Vergleich zu den Kohlekraftwerken auf den ersten Blick umweltfreundliche Lösung. Was allerdings aus dem hoch radioaktiven Müll werden sollte, war nicht so klar. Klar war auch nicht, wie schwierig es werden würde, für die Abfälle aus den Atommeilern passende Endlagerstätten zu finden.
Mit dem Moratorium aus dem Jahr 2000 wurden in Gorleben die Erkundungsarbeiten des Salzstockes als möglicher Endlagerstandort vorläufig gestoppt. Ob Gorleben nun weiterhin als Endlager zur Diskussion steht, ist unklar. In Deutschland hat die Suche nach einer optimalen Lösung für die verbrauchten Brennstäbe wieder von vorne begonnen. Endlagerstätten in Salz, Ton oder Granit könnten hierzulande zur Auswahl stehen. Deshalb beteiligen sich deutsche Wissenschaftler auch in Frankreich und der Schweiz an der Erforschung von Ton als Wirtsgestein für radioaktiven Abfall.
In Deutschland beschränkt man sich nicht nur auf die Endlagerung, sondern sucht auch nach Alternativen. In Jena wollen Wissenschaftler Atomkerne so verändern, dass sie keine schädliche Strahlung mehr abgeben können. Das wäre in der Tat die perfekte Lösung aller Probleme. Noch funktioniert dieses Prinzip nur im Kleinen. Aber da selbst die Suche nach einem herkömmlichen Endlager noch einige Zeit dauern wird, wird es vielleicht sogar eine Art Wettrennen zwischen finalem Lager und finaler Vernichtung.
Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat Peter Bernhard (06131 706261) Mainz, 1. August 2005
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