17.10.2005 – 14:25

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nano extra: Jenseits der 40 – kommt da noch was?
Vom zweiten Leben nach der „Midlifecrisis“
Sonntag, 30. Oktober 2005, 18.00 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung

Mainz (ots)

Die „Midlifecrisis“ ist ein Klischee – bis man
selbst hineingerät. Tatsächlich gleicht die Lebensmitte etwa zwischen
dem 40. und 50. Geburtstag einer zweiten Pubertät, die Menschen
fragen sich erneut: „Wer bin ich, und hat das, was ich tue, einen
Sinn?“ Viele wollen vor allem wissen, was sie mit den verbleibenden
Lebensjahren noch anfangen könnten. Plötzlich stellen sie ihre
Berufswahl infrage und erinnern sich an ungelebte Träume und Talente,
die sie nicht genutzt haben.

Die Krise in der Lebensmitte hängt eng mit der westlich-modernen
Lebenseinstellung zusammen. In traditionellen Kulturen gibt es keine
„Midlifecrisis“. Denn während in traditionellen Gesellschaften das
Älterwerden mit klar vorgezeichneten neuen Aufgaben und mit einem
Zuwachs von Autorität und Anerkennung einhergeht, fehlen in
westlichen Gesellschaften überzeugende Lebensentwürfe für die zweite
Lebenshälfte. Tatsächlich aber liegt in dieser Zeit die Chance für
Neuorientierung und Selbstverwirklichung.

Die Schweizer Professorin für Entwicklungspsychologie Pasqualina
Perrig-Chiello hat in einer umfassenden Studie die Besonderheiten der
Lebensmitte erforscht, denn höhere Lebenserwartung und niedrige
Geburtenzahlen führen dazu, dass die Gruppe der „mittelalten“
Menschen einen immer größeren Prozentsatz der Gesamtbevölkerung
ausmachen. Bisher hatte die Wissenschaft dieser Lebensphase nur wenig
Beachtung geschenkt. Noch vor 100 Jahren wurden Menschen im Schnitt
48 Jahre alt – man war entweder jung oder alt.

3sat-Autorin Kerstin Brakebusch stellt in „nano extra“ die
Ergebnisse dieser Studie vor und zeigt unter anderem am Beispiel von
Erich Gruebels, der sich für ein „letztes großes Liebesabenteuer“
hoch verschuldete, welche Pirouetten das Leben in der zweiten Hälfte
noch einmal drehen kann.

Presse und Öffentlichkeitsarbeit 3sat
Peter Bernhard (06131 – 706261)
Mainz, 17. Oktober 2005

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