BDH - Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie
Schwacher Wärmemarkt torpediert Energiewende
Vierte Deutsche Wärmekonferenz fordert eine konsequente Politik zugunsten von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien (mit Bild)
Köln/Berlin (ots)
Der deutsche Markt für effiziente Heizungen mit erneuerbaren Energien und effiziente Klima- und Lüftungstechnik wird in diesem Jahr voraussichtlich bis zu 25 Prozent unter dem Stand des Jahres 2000 liegen. Mit rund 377.000 Wärmeerzeugern lag die Nachfrage im Bereich der effizienten Heizungen in den ersten acht Monaten dieses Jahres nur knapp über dem niedrigen Niveau des Jahres 2010, so die aktuelle Marktstatistik des Bundesindustrieverbandes Deutschland, Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH).
"Volatile Energiepreise, eine unstete Förderung und die zu starke Konzentration der Energie- und Umweltpolitik auf das Thema Strom behindern den energetischen Modernisierungsprozess im Wärmemarkt", betont Klaus Jesse, Präsident des BDH anlässlich der vierten Deutschen Wärmekonferenz. "Von dem Ziel der Energiewende, das energetische Modernisierungstempo zu verdoppeln, sind wir seit Jahren weit entfernt," ergänzt Prof. Dr. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des Fachverbandes Gebäude-Klima, und erläutert: "Auch bei der Klimatisierung und Lüftung könnten durch konsequente Verbesserung der Rahmenbedingungen und einer steten und attraktiven Förderung riesige CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale gehoben werden."
Vor über 200 hochrangigen Vertretern der Politik, der Industrie, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft forderten die beiden Verbände einen energie- und umweltpolitischen Kurswechsel, der durch Optimierung der ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen und eine verstetigte und attraktive Förderpolitik den erforderlichen Schub im Wärmemarkt bringen soll. Kein Verständnis zeigten die Vertreter der Industrie für die Blockadehaltung der Bundesländer gegen die Ausweitung der Förderinstrumente um eine Steuerabschreibung für energetische Modernisierungen. "Steuerabschreibungen für energetische Modernisierungen im Gebäudebestand generieren keine verlorenen Zuschüsse. Im Gegenteil, sie resultieren in zusätzlicher Wertschöpfung bei gleichzeitiger Sicherung der Arbeitsplätze im Handwerk und in der deutschen Industrie", meint Klaus Jesse und fordert die die Steuerabschreibung blockierenden Finanzpolitiker dazu auf, sich von einer rein kameralistischen Denkweise zu verabschieden.
40 Prozent des deutschen Energieverbrauchs entfallen auf den Wärmemarkt. Unter Berücksichtigung der Klimatisierung und Lüftung sowie der Prozesswärme entfallen auf den größten Energieverbrauchssektor Deutschlands sogar 50 Prozent. Die hier schlummernden Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale liegen jedoch brach. Über ein Fünftel des deutschen Energieverbrauchs könnten durch konsequente Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien eingespart werden.
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen unterstrich durch Übernahme der Schirmherrschaft der Deutschen Wärmekonferenz die Bedeutung des Wärmemarktes für den Klima- und Ressourcenschutz. In der Keynote bestätigte der Bundesumweltminister die hohen Energieeinspar- und CO2-Minderungspotenziale und setzte sich für die Steuerabschreibungen für energetische Modernisierungsmaßnahmen im Gebäudebestand ein.
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BDH: Verband für Energieeffizienz und erneuerbare Energien Die im Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. (BDH) organisierten Unternehmen produzieren Heizungssysteme wie Holz-, Öl- oder Gasheizkessel, Wärmepumpen, Solaranlagen, Lüftungstechnik, Steuer- und Regelungstechnik, Klimaanlagen, Heizkörper und Flächenheizsysteme, Brenner, Speicher, Heizungspumpen, Lagerbehälter, Abgasanlagen und weitere Zubehörkomponenten. Die Mitgliedsunternehmen des BDH erwirtschafteten im Jahr 2010 weltweit einen Umsatz von 12,2 Milliarden Euro und beschäftigten rund 62.000 Mitarbeiter. Auf den internationalen Märkten nehmen die BDH-Mitgliedsunternehmen eine Spitzenposition ein und sind technologisch führend.
FGK: Fachverband Gebäude-Klima e. V.
Der Fachverband Gebäude-Klima e. V., gegründet 1970, ist der führende Branchen- und Wirtschaftsverband der deutschen Klima- und Lüftungsindustrie. Die Mitgliedsunternehmen produzieren alle Komponenten der Klima- und Lüftungstechnik, insbesondere Zentralgeräte für den Wohnhaus- und Nichtwohnbereich, Endgeräte, Luftleitungen und Luftverteilungssysteme. Ferner vereint der Verband die führenden Anbieter von energieeffizienten Raumklimageräten und Wärmepumpen. Weiterhin decken zahlreiche Mitglieder ein breites Dienstleistungsspektrum im Bereich des Anlagenbaus, der Instandhaltung und Wartung sowie des Facility-Managements ab. Die Mitgliedsunternehmen erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 9 Milliarden Euro.
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