Zum Welttag des Sehens am 12. Oktober: Eine kleine Operation öffnet das Fenster zur Welt
Grauer Star ist häufigste Blindheitsursache weltweit - CBM und DKVB bei Woche des Sehens
Bensheim/Duisburg (ots)
Der Graue Star (Katarakt) ist die häufigste Erblindungsursache: 17 Millionen Menschen weltweit können deshalb nicht mehr sehen. Hierzulande tritt der Graue Star vor allem bei älteren Menschen auf. In den Ländern des globalen Südens sind häufig auch Kinder betroffen. Dabei ist Grauer Star heilbar: durch eine einfache Operation. Doch viele Familien in armen Regionen können sich den Eingriff nicht leisten. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) anlässlich des Welttags des Sehens am 12. Oktober hin.
Wenn sich die Linse im Auge eintrübt, sehen Betroffene wie durch einen Grauschleier, können nur noch Hell von Dunkel unterscheiden. Grauer Star heißt diese Krankheit. Bei uns werden Patienten früh operiert, wenn die Einschränkungen noch gering sind. In den ärmsten Regionen der Welt stehen betroffene Menschen oft ohne Arzt und Krankenversicherung da. Sie wissen nicht, dass ihnen ein kleiner Eingriff helfen kann. Und sie haben auch nicht das Geld dafür. Besonders bei Kindern ist das dramatisch: Denn nur wenn die Augenlinse rechtzeitig ersetzt wird, lernt ihr Gehirn noch Sehsignale gut zu verarbeiten. Früherkennung und ausreichend qualifizierte Ärzte sind deshalb unerlässlich.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) informieren bei der Woche des Sehens unter dem Motto "Augen als Fenster zur Welt" darüber, was es für Menschen in den ärmsten Regionen der Welt bedeutet, blind zu sein. Um ihnen zu helfen, sorgen die beiden Organisationen für die Ausbildung von Augenärztinnen und Augenärzten in den Projektländern, unterstützen Krankenhäuser und Augenoperationen.
Wenn Kinder wieder sehen können
Von diesem Engagement profitierte auch der 13-jährige Elia aus Tansania. Mit elf Jahren erblindete er plötzlich auf dem einen Auge, kurz darauf auch auf dem anderen. Seine Familie war verzweifelt. Immer wieder stolperte Elia, musste von seiner Mutter und seinen Geschwistern an der Hand geführt werden. Auch seine Mitschülerinnen und Mitschüler waren sehr traurig darüber, dass Elia nicht mehr mit ihnen spielen konnte und schließlich gar nicht mehr zur Schule kam.
Irgendwann erfuhr die Familie vom CBM-geförderten Kilimandscharo-Krankenhaus. Dort wurde bei Elia ein Grauer Star diagnostiziert und der Junge kostenlos operiert. Bereits wenige Tage danach ist er zurück bei seiner Familie und die Freude riesengroß. Zum ersten Mal kann er seine kleine Schwester Amina sehen. Er wird wieder mit seinen Freunden spielen und in die Schule gehen.
Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2023
Der Welttag des Sehens ist eingebettet in die Woche des Sehens - eine Aufklärungskampagne, die bundesweit vom 8. bis 15. Oktober stattfindet. Gemeinsam mit Organisationen der Selbsthilfe, Augenmedizin und Entwicklungszusammenarbeit lädt die TV-Journalistin Gundula Gause als Schirmherrin dazu ein, sich rund um die Themen Blindheit und Sehbehinderung zu informieren und zu engagieren. In der Kampagnenwoche finden bundesweit zahlreiche Infoveranstaltungen und Mitmach-Aktionen statt. Dazu gehören zum Beispiel Fachvorträge, Hilfsmittelausstellungen, inklusive Museumsbesuche, Dunkelcafés und Augen-Trainings.
Getragen wird die Woche des Sehens von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird sie zudem von der Aktion Mensch und von ZEISS. Weitere Informationen finden Sie auf www.facebook.com/WochedesSehens oder www.woche-des-sehens.de.
Ein Interview mit der Ärztin, die Elia operiert hat, finden Sie hier: Woche des Sehens: Interview mit Dr. Msina (woche-des-sehens.de)
Pressekontakt:
Marion Muhalia, Christoffel-Blindenmission
E-Mail: marion.muhalia@cbm.org
Tel: 06251 / 131-341
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