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Beginn der Heizperiode: Sorgen der Deutschen vor hohen Nebenkosten so hoch wie nie

Beginn der Heizperiode: Sorgen der Deutschen vor hohen Nebenkosten so hoch wie nie
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  • 61 Prozent der Mieter:innen legen Geld zurück oder planen dies
  • Mieterhaushalte sparten allein im September mehr als eine halbe Milliarden Euro für Nachzahlungen
  • Knapp ein Drittel der Mieter:innen zahlt schon höhere Abschläge
  • Mehrheit der Vermieter:innen ergriff bereits Maßnahmen

Essen, 01.10.2022. Die Sorgen vor hohen Nebenkostennachzahlungen sind im Vergleich zum Mai in Deutschland deutlich gestiegen. Während vor vier Monaten 68 Prozent beunruhigt waren, sind es nun – zu Beginn der Heizperiode – bereits 80 Prozent. Und: Die Befürchtungen ziehen sich mittlerweile durch die breite Bevölkerung. Selbst in der höchsten Einkommensklasse (10.000 Euro Nettohaushaltseinkommen und mehr) sorgen sich mit 76 Prozent fast so viele Menschen wie im Bevölkerungsschnitt. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die YouGov* Mitte September im Auftrag von ista durchgeführt hat.

„Wir stehen vor einer riesigen Bewährungsprobe, die sich bei jedem von uns auch finanziell niederschlägt. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft müssen nun an einem Strang ziehen“, sagt Hagen Lessing, CEO von ista. „Alle haben den Ernst der Lagemittlerweile erkannt. Mieter:innen sparen und zahlen bereits höhere Abschläge, Vermieter:innen treten in den Dialog, bieten Hilfestellungen und ergreifen technische Maßnahmen.“

Mieter:innen sparen und zahlen höhere Abschläge

61 Prozent der Mieter:innen bereiten sich auf die hohen Nebenkostennachzahlungen vor und legen Geld für steigende Nebenkosten zurück oder planen dies zu tun. Die 33 Prozent der Mieter, die angaben, bereits für höhere Nachzahlungen zu sparen, legten dafür allein im September im Schnitt rund 79 Euro monatlich zurück. Auf alle Mieterhaushalte in Deutschland hochgerechnet ergibt das eine zurückgelegte Gesamtsumme von mehr als einer halben Milliarde Euro. Mehr als jeder Zweite (56 Prozent) wünscht sich angepasste Abschlagszahlungen. Lediglich jeder Fünfte (21 Prozent) zieht eine gebündelte Nachzahlung vor. Bereits knapp ein Drittel hat zudem vorbeugend höhere Abschlagszahlungen vereinbart – rund doppelt so viele wie im Mai (16 Prozent). „Ein enormer Hebel liegt im Verhalten der Verbraucher:innen – vom bewussten Heizen bis hin zum warmen Pulli“, sagt Hagen Lessing. „Bereits eine um ein Grad reduzierte Raumtemperatur kann schon sechs Prozent weniger Heizkosten bewirken.“

Vermieter:innen übernehmen Verantwortung

Auch die Vermieter:innen sind alarmiert: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Vermieter:innen sorgen sich, dass ihre Mieter:innen die Nachzahlungen nicht begleichen können. Viele haben bereits Maßnahmen ergriffen: Eine höhere Vorauszahlung vereinbart oder den Mieter:innen empfohlen, Geld zurückzulegen und Energie zu sparen. Lediglich 26 Prozent blieben bislang untätig und planen auch nichts zu tun. Am häufigsten als Maßnahme genannt wurde die ausgesprochene Empfehlung, Geld zurückzulegen (22 Prozent), Empfehlungen zum Energiesparen (20 Prozent) sowie das Angebot, die Abschläge zu erhöhen (19 Prozent). Auch Energiesparmaßnahmen in den Mietwohnungen wurden umgesetzt – allerdings noch nicht mehrheitlich: So haben Vermieter:innen unter anderem die Warmwassertemperaturen angepasst und den Wasserdruck der Heizungsanlagen (je 23 Prozent), die Thermostatventile (19 Prozent) sowie die Rohrisolierungen (15 Prozent) geprüft. 15 Prozent der Vermieter:innen steuern Warmwasserzirkulationspumpen bereits via Zeitschaltuhr, zehn Prozent haben den hydraulischen Abgleich, der nun gesetzlich vorgeschrieben ist, durchgeführt. Neun Prozent haben ihre Heizungspumpen ausgetauscht oder heruntergeregelt.

*Hinweise zur YouGov-Umfrage

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.070 Personen zwischen dem 16. und 19.09.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Über ista

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