Containern bleibt strafbar: "Große Enttäuschung"
Kommentar zu Entscheidung der Justizministerkonferenz: Containern bleibt strafbar - große Enttäuschung bei Lebensmittelretterinnen
Travemünde/Olching, 6. Juni 2019. Die Entscheidung der Justizministerkonferenz, das Containern, also die Rettung von Lebensmitteln aus Müllcontainern, nicht zu legalisieren, kommentieren die Studentinnen Caro und Franzi, die den Justizministerinnen und Justizministern gestern einen Appell übergeben haben, der die Straffreiheit für das Containern verlangt:
"Die Entscheidung der Justizministerkonferenz heute ist eine große Enttäuschung für uns. Und für alle, die sich mit uns gegen Lebensmittelverschwendung einsetzen. Das Containern zu legalisieren, wäre ein wichtiger erster Schritt gewesen. Wir hätten uns in Deutschland endlich in eine Richtung bewegen können, die nicht nur logisch nachvollziehbar ist, sondern auch unseren klimapolitischen und ressourcensparenden Debatten entspricht: Wer Lebensmittel wegschmeißt, macht sich strafbar - wer Lebensmittel rettet nicht! Wir bleiben weiter dran und suchen neue Wege, um das Containern doch noch zu entkriminalisieren und Lebensmittelverschwendung strafbar zu machen."
Die beiden Studentinnen aus Olching/Bayern haben die Petition "Containern ist kein Verbrechen" ( https://weact.campact.de/petitions/containern-ist-kein-verbrechen-1) auf der Plattform WeAct gestartet. Sie hat inzwischen über 130.000 Unterschriften. Caro und Franzi wurden im Januar von einem Gericht in Fürstenfeldbruck selbst wegen des Containerns verurteilt und gingen in Revision. In Deutschland werden jedes Jahr über 18 Millionen Tonnen genießbare Lebensmittel weggeworfen. Wer diese Lebensmittel rettet, um sie selbst zu essen oder weiter zu verteilen, macht sich strafbar. Bisher gilt es als Diebstahl.
Auf Wunsch können wir gerne Fotos der gestrigen Übergabe zur Verfügung stellen.
Pressekontakt: Svenja Koch, Pressestelle Campact e.V., koch@campact.de, 04231 957 590 (auch mobil)