Alle Storys
Folgen
Keine Story von TÜV-Verband e. V. mehr verpassen.

TÜV-Verband e. V.

"AI Act" sendet klares Signal - Künstliche Intelligenz muss sicher sein

Berlin (ots)

TÜV-Verband begrüßt Einigung bei Trilog-Verhandlungen. Europa als führendes Ökosystem für sichere und vertrauenswürdige KI. Risikobasierter Ansatz erhöht die Sicherheit und schützt Innovationen. Nationale und europäische Umsetzung jetzt vorbereiten.

Der TÜV-Verband hat die Einigung der EU-Mitgliedsstaaten auf eine europäische KI-Verordnung begrüßt. "Europa sendet mit dem AI Act ein klares Signal in die Welt: Künstliche Intelligenz muss sicher sein. Die Technologie darf Menschen nicht gefährden oder benachteiligen", sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. "Die in der KI-Verordnung verankerte risikobasierte Regulierung ist ein pragmatischer Ansatz für eine komplexe Technologie." Künftig müssen KI-Anwendungen je nach Risiko, das von ihnen ausgeht, unterschiedlich hohe Anforderungen erfüllen. Ausdrücklich positiv bewertet der TÜV-Verband, dass auch besonders leistungsstarke KI-Basismodelle nicht von der Regulierung ausgenommen sind. Dazu gehört auch sogenannte "Allzweck KI" (General Purpose AI) wie ChatGPT (GPT-4). "Leistungsstarke Allzweck-KI-Systeme müssen in Zukunft grundlegende Sicherheits- und Transparenzanforderungen erfüllen", sagte Bühler. Das schaffe Vertrauen für die Nutzenden und erhöhe die Rechtssicherheit für professionelle Anwender, die auf Basis solcher General Purpose AI eigene innovative KI-Anwendungen entwickeln. Bühler: "Die Europäische Union ist mit der Einigung auf den AI Act der erste Wirtschaftsraum der Welt, der ein Ökosystem für sichere und vertrauenswürdige KI schafft."

Bekenntnis zum risikobasierten Ansatz

Der jetzt verabschiedete AI Act sieht vor, KI-Anwendungen in vier Risikoklassen einzuteilen. Je nach Gefährdung müssen die Anbieter unterschiedliche Vorgaben erfüllen. "Die große Mehrheit der KI-Anwendungen wird als 'low risk' eingestuft, für die keinerlei Anforderungen gelten", betonte Bühler. KI-Systeme mit einem nicht akzeptablen Risiko ("Unacceptable Risk") wie Social Scoring Systeme werden dagegen komplett verboten. KI-Systeme mit einem "begrenzten Risiko" ("Limited Risk") wie einfache Chatbots müssen bestimmte Transparenz- und Kennzeichnungspflichten erfüllen. Für KI-Anwendungen mit einem "hohem Risiko" ("High Risk"), zum Beispiel in kritischen Infrastrukturen, Bewertungssysteme im Personalwesen oder für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit, gelten strengere Sicherheitsanforderungen. Dazu zählen die Anforderungen in Bezug auf Nachvollziehbarkeit, Risikomanagement oder Cybersecurity.

Aus Sicht des TÜV-Verbands muss die Umsetzung des AI Acts auf nationaler und europäischer Ebene ab jetzt intensiv vorbereitet werden. "Für die Risikoeinstufung von KI-Anwendungen und die entsprechenden Sicherheitsprüfungen müssen Prüf- und Testverfahren entwickelt werden", sagte Bühler. Grundlage dafür sind Normen, Standards und allgemeingültige Qualitätskriterien. Die TÜV-Unternehmen arbeiten zu diesem Zweck mit ihrem "TÜV AI.Lab" bereits mit Forschungseinrichtungen, Verbänden und Normungsinstituten zusammen. Notwendig sei auch eine Beratungsoffensive für die Wirtschaft. Bühler: "Vor allem Startups und der Mittelstand benötigen Unterstützung bei der Umsetzung der Vorgaben." Zudem brauche es eine gezielte Förderung von KI-Weiterbildungen, um die Entwicklung sicherer und vertrauenswürdiger KI-Systeme und deren Einsatz in der betrieblichen Praxis zu ermöglichen.

Weitere Informationen unter: https://www.tuev-verband.de/digitalisierung/kuenstliche-intelligenz

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

Pressekontakt:

Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin
030 760095-320, maurice.shahd@tuev-verband.de
www.tuev-verband.de | www.twitter.com/tuevverband

Original-Content von: TÜV-Verband e. V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: TÜV-Verband e. V.
Weitere Storys: TÜV-Verband e. V.
  • 05.12.2023 – 08:30

    Nachhaltiges Einweggeschirr: Party geht auch ohne Plastik

    Berlin (ots) - Immer mehr Alternativen zu Kunststoff stehen zur Wahl. Doch auch Ersatzprodukte aus Pappe und Papier haben ihre Tücken. Was also ist wirklich nachhaltig? Der TÜV-Verband gibt Tipps für umweltfreundliche Weihnachts- und Silvesterfeiern. Ob Weihnachtsfeiern im Vereinsheim oder Silvesterpartys mit Freunden: Jahrzehntelang geriet die Verpflegung bei solchen Anlässen zur Materialschlacht. Minipizzen und ...

  • 30.11.2023 – 08:56

    TÜV-Verband: So wird der Adventskranz nicht zum Brandrisiko

    Berlin (ots) - Adventskränze mit echten Kerzen gehören zur Weihnachtszeit dazu. Doch mit jeder Woche steigt die Brandgefahr: Trockene Tannenzweige und niedergebrannte Kerzen sind gefährlich. Darauf sollten Verbraucher:innen bei der Wahl und Nutzung des Adventsgestecks achten. Mit dem ersten Advent beginnt die festliche Jahreszeit. Jede Woche leuchtet eine Kerze mehr am Tannengrün. Doch mit der Zahl der brennenden ...