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Dani Levy: "Ich würde Hitler nie als Witzfigur sehen"

Bonn (ots)

Der schweizerisch-jüdische Schauspieler und Regisseur
Dani Levy hat sich in der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung 
heute 24 Uhr) für einen unbefangeneren Umgang zwischen Nichtjuden und
Juden ausgesprochen. Bezogen auf das Filmgenre sagte er, seiner 
Meinung nach sei es "in einer Komödie wichtig, dass man böse und 
frech sein kann, wenn man mit Liebe erzählt." Es habe viele Komödien 
und viele Diskussionen über Political Correctness in der Komödie 
gegeben, "wo immer wieder die Frage ist: Ist die Haltung des Films, 
ist der Filmemacher ein zynischer, ein verächtlicher, einer, der sich
über die Schwächen des Menschen lustig macht, oder ist es jemand, der
den Menschen liebt, der auch grundsätzlich das Fehlerhafte am 
Menschen liebt und das irgendwo feiert." Wichtig sei, so Levy, dass 
man Filme mache, bei denen man nicht Gefahr laufe, "dass man die 
Juden auslacht, sondern dass man eben das Gefühl hat, man ist auf 
Augenhöhe mit ihnen und deswegen verliert man auch die Scheu vor 
ihnen." Wörtlich sagte er: "Das ist ja der Hauptpunkt. Wir, also Sie,
haben ja letztendlich Angst vor Juden. Weil, die Scham und die Schuld
- das ist ja in Deutschland übergewichtig. Man kann ja fast nichts 
sagen, ohne dass einem sofort ein Strick draus gedreht wird." Mit 
Blick auf seinen Erfolgsfilm "Mein Führer - Die wirklich wahrste 
Wahrheit über Adolf Hitler" sagte Levy: "Im Kino zu sitzen und über 
jüdische Figuren zu lachen, wenn sie dann auch noch etwas mit ihrer 
Jüdischheit zu tun haben, ist ja doch ein ziemlich eminenter 
gesellschaftlicher Schritt gewesen, und der kann nur laufen auf dem 
Punkt der Sympathie und des Liebenswürdigen."
Er selbst würde aber "Hitler nie als eine Witzfigur sehen oder den 
Nationalsozialismus als eine Komödieninszenierung, weil ich mich 
unmöglich lösen kann von den Wirkungen des Nationalsozialismus und 
von dem riesengrößten Menschheitsverbrechen, das überhaupt 
stattgefunden hat." Für ihn heiße das auch, "über Hitler wird man nie
befreit lachen können - und das soll man auch nicht."

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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