PHOENIX-Programmhinweis für Montag, 31. Januar 2000
Köln (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Das System Kohl
Kurt Biedenkopf, Heiner Geißler, Lothar Späth, Rita Süssmuth und Lothar de Maiziere, sie gehören zu den Politikern, die gegen das System Kohl aufbegehrt haben und dafür vom CDU-Vorsitzenden abgestraft wurden. Innerparteiliche Mitsprache und Transparenz waren offenbar jahrzehntelang Fremdworte in der CDU, wie im Verlauf der Parteispendenaffäre jetzt ans Licht kommt. PHOENIX fragt: Wie funktionierte das System Kohl? Warum hielt es so lange? Muss das Parteiengesetz geändert werden? Sollte zum Beispiel die Amtszeit für Parteivorsitzende begrenzt werden, wie es der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker ins Gespräch gebracht hat? Darüber diskutiert Alexander von Sobeck mit der ehemaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, dem ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwarz, dem schleswig-holsteinischen CDU-Landtagskandidaten Trutz Graf von Kerssenbrock und dem Kohl-Biographen Alexander Gauland. Wie immer sind unsere Zuschauer eingeladen, sich über Telefon 01802-82 17 oder Fax 01802-8213 an der Diskussion zu beteiligen.
21.00 Uhr Die gekaufte Republik Spendenaffäre
Schwarze Kassen, Geldkoffer, Millionentransfers: die CDU versinkt im Spendensumpf, und Deutschland ist fassungslos. Alles schon mal da gewesen. Anfang der 80-er Jahre kam ans Licht, wie der Flick-Konzern in den Siebzigern die Politik geschmiert hatte. Das Unternehmen wollte um jeden Preis eine Milliarden-Steuerzahlung vermeiden. Also flossen Gelder aus schwarzen Kassen in die Schatullen der Parteien und alle bedienten sich. Besonders erfreut griff die FDP zu, damals in argen Finanznöten, aber immerhin noch in der Regierung. Auch sie SPD ging nicht leer aus, denn die war ja damals gerade zusammen mit den Liberalen an der Macht. Und natürlich kassierte die CDU/CSU mit vollen Händen, denn Flick war ohnehin einer der Ihren. Kohl hatte damals seinen berühmten "Black-out", er konnte sich beim besten Willen an nichts mehr erinnern. Die gekaufte Republik ist ein alter Film mit brandaktuellen Informationen. Die Enthüllungen der Redaktion, zum ersten Mal gesendet im Februar 1983, machen deutlich: Schwarze Kassen und Bargeldzahlungen haben Tradition in diesem unserem Land.
Dokumentation von Stefan Aust, Gerhard Bott, Horst Hano und Luc Jochimsen
Damals 21.30 Uhr Helmut Kohl - Ministerpräsident Moderation: Guido Knopp
19. Mai 1969: Als Nachfolger Peter Altmeiers wird dessen Parteifreund Helmut Kohl in Mainz zum neuen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt. Der 39-Jährige, vorher bereits CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzender, ist damit der jüngste Regierungschef in der Bundesrepublik. Es ist der Anfang eines langen Weges, der am Ende mit der bisher längsten Amtszeit eines deutschen Bundeskanzlers seinen Gipfel erreichen wird. Doch schon damals wirkt der Oggersheimer polarisierend. Freund und Feind spüren bald, dass in Rheinland-Pfalz eine Ära begonnen hat. Beim Rückblick auf ein "politisches Gesellenstück" offenbart Helmut Kohl im Interview Einblicke in unbekannte Details seiner "Mainzer Jahre".
Dieser Beitrag wurde zuerst im April 1999 im ZDF gesendet. Im Licht der Parteispendenaffäre muss die Person Helmut Kohl sicher differenzierter beurteilt werden, als dies Guido Knopp damals zu Gebote stand.
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