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Dohnanyi: SPD muss sich zu sozialen und wirtschaftlichen Realitäten bekennen

Bonn (ots)

Der ehemalige Erste Bürgermeister von Hamburg, Klaus
von Dohnanyi (SPD), hat seine Partei aufgefordert, sich zu den 
sozialen und wirtschaftlichen Realitäten zu bekennen. In der 
PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute 24 Uhr) sagte er: 
"Der Rückgang der Zustimmung zur SPD ist der Preis dafür, dass die 
SPD sich nicht konsequent zu den Wirklichkeiten dieser Welt bekennt 
und mit ihnen mutig, aufklärerisch und nach vorne gerichtet umgeht." 
Man dürfe sich nicht wegdrücken, riet Dohnanyi seinen Parteifreunden.
"Die Leute haben heute das Gefühl, dass die SPD keine Antworten auf 
diese Fragen gibt. Aber die Antworten kann man geben, man kann sie 
finden, man muss darüber mit der Bevölkerung diskutieren." Es sei 
"überhaupt nicht richtig, dass man unter den heutigen Bedingungen 
notwendigerweise als Sozialdemokrat Stimmen verlieren muss", so der 
ehemalige Bundesbildungsminister.
Über das Verhältnis zur Linkspartei sagte von Dohnanyi: "Das Letzte, 
das man tun sollte, wäre, sich einer populistischen Politik 
anzunähern - auch durch Zusammenarbeit -, um dann am Ende doch gegen 
diesen populistischen Wortschwall nichts tun zu können."
Die SPD rutsche zu sehr ab in ein "Bündnis mit den Schwachen gegen 
die Starken." Die Partei sei gegründet worden, um "ein Bündnis mit 
den Starken für die Schwachen zu machen". Wörtlich sagte der 
ehemalige Hamburger Bürgermeister: "Aus meiner Sicht hat man 
gegenwärtig zu sehr im Kopf, ein Bündnis mit den Schwachen, 
Benachteiligten und Unzufriedenen in Gang zu bringen, um damit gegen 
die Notwendigkeiten der Wirtschaftspolitik anzutreten - das halte ich
für einen Fehler."
Auf die Frage, ob Beck ein guter Parteichef sei, sagte Dohnanyi: "Ich
glaube, Kurt Beck wird weit unterschätzt. Er ist gegenwärtig etwas 
unter dem Druck einer Linken in der Partei, die versucht, den Kurs zu
ändern. Und ich finde, er hat dort eine Reihe von Entscheidungen 
getroffen, die ich so nicht getroffen hätte."

Pressekontakt:

PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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