WISSENSCHAFTSFORUM PETERSBERG "Wie demokratiefähig ist der Mensch"
PHOENIX-Programmhinweis für Sonntag, 27. September 2009, 13.00 Uhr
Bonn (ots)
Ranga Yogeshwar diskutiert mit Prof. Christophe Boesch (Primatenforscher, Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Leipzig), Prof. Henrik Walter (Hirnforscher, Universitätsklinikum Bonn), Prof. Ansgar Beckermann (Philosoph, Universität Bielefeld) und Prof. Emanuel Richter (Demokratieforscher, RWTH Aachen).
In diesem Jahr häufen sich die runden Geburtstage: 60 Jahre Deutschland, 60 Jahre Grundgesetz, 60 Jahre Parlamentarische Demokratie im wohl freiheitlichsten und stabilsten Staat der deutschen Geschichte. Die Menschen bei uns bestimmen sich in freien Wahlen selbst - das nächste Mal am 27. September. Doch auf welcher Grundlage treffen wir Entscheidungen? Haben wir wirklich die Wahl? Nach Ansicht führender Hirnforscher bestimmen unbewusste neuronale Prozesse unser Denken, Fühlen und Entscheiden. Bereits Zehntelsekunden vor willentlichen Entscheidungen sind Aktivitäten in den zuständigen Hirnregionen messbar. Biochemische Prozesse spielen dort eine im wahrsten Sinne des Wortes entscheidende Rolle. Nach Erkenntnissen der modernen Gentechnik ist der Mensch enger mit Schimpansen verwandt als diese es mit Orang-Utans sind. Sind wir in Wirklichkeit nur determiniert durch unsere genetische Ausstattung und den sensorischen Stimuli, die auf uns einwirken? Was macht uns Menschen zu Menschen? Ist es unsere Fähigkeit zu lernen, Zusammenhänge zu verstehen und zu entscheiden? Ist es unsere Kulturfähigkeit? Angesichts von "Geiz ist geil" und "Haben wollen" - was machen wir daraus? Sind wir am Ende alle Egoisten, auf den eigenen Vorteil bedacht? Und ist demokratisches Handeln unter diesen Bedingungen überhaupt möglich? Oder anders: Wie demokratiefähig ist der Mensch?
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