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Leienbach: Bisheriges Krankenversicherungssystem fährt gegen die Wand
Lauterbach: Im System gibt es genug Geld

Bonn (ots)

Der Direktor des Verbandes der Privaten
Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach, hat davor gewarnt, dass 
die Finanzierung des Krankenversicherungssystems bald scheitern 
könne. In der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN sagte er, wenn man 
alle Steuermittel aufaddiere, die in die gesetzliche 
Krankenversicherung fließen, käme man zu einem Beitragssatz von 15,9 
Prozent. "Das ist die Grenze der Belastbarkeit", so Leienbach. 
Allerdings sei das System "noch gar nicht da, wo wir später die 
Schwierigkeiten haben werden." Es gebe einen gigantischen technischen
Fortschritt in der Medizin und eine Überalterung der Bevölkerung. 
Dabei könne es nicht sein, dass eine älter werdende Generation ihre 
zusätzlichen Leistungen sehenden Auges immer mehr auf die wenigen 
Jungen abwälze. "Diese Probleme sind mit der Finanzierungssystematik,
die die gesetzliche Krankenversicherung heute kennt, nicht zu lösen",
sagte Leienbach. "Wir haben Wartezeiten, wie wir sie noch nie hatten,
wir haben unzufriedene Ärzte - und das alles, obwohl wir auch die 
private Krankenversicherung in der letzten Reform geschwächt haben." 
Das System habe sich bis heute vielleicht bewährt, "aber in der 
Zukunft, bei den Herausforderungen die wir haben, wird es mit 
Sicherheit an die Wand fahren", so der PKV-Verbandsdirektor. 
"Deswegen brauchen wir ein neues System und die Überlegungen der 
bürgerlichen Koalition führen in die richtige Richtung."
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung sagte der SPD-Gesundheitsexperte 
Karl Lauterbach, es gebe im System insgesamt genug Geld, es müsse 
aber gerechter und effizienter verteilt werden. "Wir müssen mehr 
ausgeben für Vorbeugung und etwas weniger für Leistungen, die 
medizinisch überhaupt keinen Nutzen haben", so Lauterbach. "Wir 
hätten genau wie alle anderen europäischen Länder kein Problem, wenn 
wir sagen würden: Wir frieren jetzt den Beitragssatz insgesamt ein 
für alle - den Arbeitnehmer- und den Arbeitgeberbeitragsatz - und 
bezahlen die zukünftigen Kostensteigerungen durch Steuern. Das wäre 
das Gerechteste, das machen die anderen Länder auch." Alle Vertreter 
in der Rürup-Kommission hätten gesagt, dass die zusätzlichen Lasten 
in Zukunft stärker von der Steuer bezahlt werden müssten, so 
Lauterbach, "weil die Steuern sehr viel gerechter erhoben werden als 
Beiträge."

Pressekontakt:

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PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198

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