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Rürup: Rentner profitieren von Rente mit 67
Schneider: Mindestbeitragszahlungen in Rentenversicherung aufnehmen

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 26. März 2010 - Der
Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup kritisiert die von der 
Bundesregierung gegebene Rentengarantie. In der PHOENIX-Sendung UNTER
DEN LINDEN SPEZIAL (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr) sagte Rürup: "Die 
Rentengarantie ist natürlich aus der Sicht der Rentner verständlich. 
Aber das bedeutet, dass in diesem Jahr das Rentenniveau steigt, wenn 
die Löhne sinken." Auch von der Rente mit 67 profitierten entgegen 
der öffentlichen Wahrnehmung diejenigen, die heute bereits in Rente 
seien. "Die Rente mit 67 ist keine Rentenkürzung, das muss man mal 
sehr deutlich sagen. Für alle Bestandsrentner sind die 
Rentenanpassungen dadurch sogar höher. Deswegen wundert mich immer, 
dass die Rentnerverbände Gegner der Rente mit 67 sind, denn sie sind 
die eigentlichen Gewinner dieser Maßnahme", so Rürup. Der 
Wirtschaftswissenschaftler erwartet zudem, dass es auch in Zukunft 
immer wieder zu Reformen im Rentensystem kommen wird. "Man kann nicht
einmal eine große Reform machen und sagen: Das war es für alle 
Zukunft. Man wird immer nachjustieren müssen. Und in dieser 
Legislaturperiode haben wir einen Nachjustierungsbedarf."
Auch der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen 
Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, kritisierte die Auswirkungen 
der Rentengarantie: "Mit diesem Aussetzen der Rentenberechnung wurde 
etwas getan, das langfristig sehr geschadet hat." So werde seit 1998 
immer wieder politisch in das Rentensystem "reingegrätscht". Auch 
drohe durch verschiedene politische Beschlüsse ein deutliches 
Ansteigen der Altersarmut. "Die ganzen Beschlüsse sind schon 
getroffen worden, die jetzt dazu führen werden, dass das Rentenniveau
bis 2030 ganz erheblich sinkt. Im Zweifelsfalle haben wir bis 2030 
Nullrunden. Das kann rauskommen, wenn es richtig schlecht läuft", 
warnte Schneider. Deshalb müssten im Rentensystem 
Mindestbeitragszahlungen eingeführt werden. Diese sollten bei sozial 
Schwachen im Zweifelsfall aus Steuermitteln geleistet werden. "Bei 
Hartz-IV-Beziehern wäre es die Solidargemeinschaft, die das leisten 
müsste", so Schneider in der PHOENIX-Sendung.

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