PHOENIX Programmhinweis
Montag, 4. September 2000
Bonn (ots)
19.15 Uhr Deutsche Fürstenhäuser 6-teilige Reihe 5. Teil: Castell-Castell
Fürst Albrecht, Chef des Hauses Castell-Castell, ist ein Mann mit Prinzipien und Gerechtigkeitssinn. Die Art und Weise, wie die Bundesregierung bei der Wiedervereinigung vorgegangen ist, stellt für ihn einen Unrechtstatbestand dar. Und er wird nicht müde, sich selbst und andere immer wieder daran zu erinnern. So liegt im Schlosspark von Castell ein großer Findling, den der Fürst in zwei Teile trennen ließ - ein Symbol für Ost und West. In 25. Generation sind die Castells im Frankenland ansässig. Den Status als "reichsunmittelbar" regierende Grafen verloren sie wie viele deutsche Adelsfamilien im Jahr 1806. Dafür erhob sie das bayerische Königshaus 1901 in den Fürstenstand. Als Winzer und Bankinhaber sind den Castells solche Wechselfälle des Lebens erspart geblieben. Ihre Bocksbeutel mit dem erdigen Frankenwein fehlen in keinem Feinschmeckerlokal. Das "Fürstenhaus-Team" hat das Fürstenpaar auch nach Israel begleitet, wo Fürst Albrecht und Fürstin Marie-Luise mit gleichgesinnten Juden und Mohammedanern um Vergebung für das Unrecht der christlichen Kreuzritter baten. Es war zu Gast bei den Castell-Rüdenhausens und den Faber-Castells, deren Bleistifte den Namen in der ganzen Welt bekannt gemacht haben. Fazit: Obgleich die Castells mit der Ausrufung der Republik 1918 alle politischen Privilegien verloren, sind sie im Frankenland als Unternehmer, als Initiatoren, auch als moralische Instanz eine einflussreiche Familie geblieben.
Porträt von Rolf Seelmann-Eggebert und Leontine Gräfin von Schmettow
20.15 Uhr Schwerpunkt CDU - Krise einer Volkspartei?
Die Spendenaffäre hat die CDU in eine große Krise gestürzt. Besonders das Verhalten von Helmut Kohl hat dunkle Schatten auf die Partei geworfen. Umfragen belegen, dass die CDU in der Wählergunst sinkt. Mit Angela Merkel und Friedrich Merz sollte ein Führungswechsel und Neuanfang gemacht werden. Dabei ging die Partei zunächst auf Distanz zu Altkanzler Helmut Kohl. Doch im Zuge der Feierlichkeiten zur Deutschen Einheit hat sich Angela Merkel zum Friedenschluss mit dem Altkanzler entschlossen. Während die CDU im innerparteilichen Debakel verstrickt ist, besetzt die SPD immer mehr die politische Mitte und Unions-Themen. Gleichzeitig scheint es der CDU nicht zu gelingen, ihre Rolle in der Opposition zu definieren. Bei der Steuerreform ist die Partei gescheitert. Zur Rente, zur Biotechnik und zum Asylgesetzt sind die Positionen unscharf. Wie findet die CDU aus der Krise? Hat die neue Partei-Führung die CDU im Griff? Wie stark ist noch der Einfluss von Helmut Kohl?
Martin Schulze diskutiert mit Friedbert Pflüger, CDU, Michel Friedman, CDU, Zentralrat der Juden, und Oskar Niedermayer, Politologe.
Interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802 - 82 17, Fax 01802 82 13 und unter http://www.phoenix.de an der Diskussion beteiligen beteiligen.
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