PHOENIX-Programmhinweis
Montag, 20. November 2000
Bonn (ots)
10.00 Uhr Sabine Christiansen
Porträt 19.15 Uhr Kultur-Berufe(ne) Ins Gelingen verliebt - Siegfried Unseld und der Suhrkamp-Verlag
50 Jahre alt ist der Suhrkamp-Verlag und 75 sein Patriarch Siegfried Unseld. Gemeinsam haben Verlag und Verleger die deutsche Nachkriegs- und 68-er Literatur mitgeprägt, und gemeinsam stehen sie am Beginn des neuen Jahrtausends. Ein bisschen schwerfällig und altmodisch sind beide inzwischen, aber immer noch höchst lebendig. Verbunden mit seinem Verlag sei er nicht nur mit dem Kopf, sondern mit jeder Faser seines Körpers. Das sagt Unseld in diesem Porträt, das den Namen des Lebensmottos dieses Erfolg verliebten und literaturerfahrenen Mannes trägt: "Ins Gelingen verliebt".
Dieses lebenslange Gefühl des Verliebtseins ist die wesentliche Grundlage eines Machtmenschen, der es versteht, Autoren und Autorinnen mit urväterlichem Gestus zu lenken und zu leiten, um sie dabei literarisch zu sich selbst finden zu lassen. In jedem Fall ist es ein familiäres Abhängigkeitsverhältnis, das ebenso viel Freiraum bietet, wie es Zwänge schafft. Als Beispiel dafür dient im Porträt Siegfried Unselds behutsame Pflege des Autors Uwe Johnson, dem er zehn Jahre lang finanziell über dessen Schreibblockade hinweg half. Weil er an ihn glaubte. Und was gibt es Schöneres in unserer nach wie vor patriarchal geprägten Welt, als die (fast) bedingungslose Unterstützung eines Vaters?
Die Zukunft des Suhrkamp-Verlages ist dennoch ungewiss: als schwer gestaltet sich der Anschluss an die Themen der Zeit, potenzielle Nachfolger und Lektoren kamen und gingen...
Dokumentation von Annette Plomin und Ralf Quibeldey (2000)
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