Programmhinweis für Dienstag, 28. November 2000
Bonn (ots)
Wissenschaft und Umwelt 19.15 Uhr Leben mit Krebs Die "Krebskanone" von Darmstadt - 18 Tage im Labor der Hoffnung
Abgeschirmt in einem Waldstück bei Darmstadt liegt die Großforschungsanstalt mit dem unvergleichlichen Namen "Gesellschaft für Schwerionenforschung" (GSI). Meterdicke Betonwände schirmen die gefährlichen radioaktiven Strahlen ab, die bei den Versuchen der Atomphysiker entstehen. Sie sind auf der Suche nach dem Urknall, schaffen neue Elemente, und quasi als "Abfallprodukt" spannender Grundlagenforschung entstand hier in einem Labor der Hoffnung die "Krebskanone". Hoffnung bedeutet dies allerdings bislang nur für Menschen mit seltenen Tumoren im Kopf. Hier kommt die "Krebskanone" der Damstädter GSI zum Einsatz. Mit ihrem "Rasterscan-Verfahren" sind die Wissenschaftler in der Lage, Tumore gezielt Punkt für Punkt und Schicht für Schicht zu bestrahlen, auch in der Nähe lebenswichtiger Organe und Nerven. Eine Stunde liegen die Patienten auf dem Bestrahlungstisch, den Kopf mit einer enganliegenden Maske fixiert. Die einzige Verbindung mit der Außenwelt ist der Panikknopf in der Hand. Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis die biophysikalischen und technischen Grundlagen erforscht waren. Noch ist es ein klinischer Versuch mit bisher 48 Patienten, bei dem das Deutsche Krebsforschungszentrum, die radiologische Klinik der Universität Heidelberg und die Darmstädter Wissenschaftler zusammen arbeiten.
Die Autoren konnten erstmals Patienten von der Vorbereitung im Deutschen Krebsforschungszentrum bis zum Abschluss der rund drei Wochen dauernden Therapie begleiten und Einblicke in die Arbeit der Ärzte und Atomphysiker erhalten.
Dokumentation von Hannes Karnick und Wolfgang Richter
fotos über www.ard-foto.de
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation Tel: 0228/9584-193
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell