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PHOENIX

PROGRAMMHINWEIS Samstag, 9. Dezember 2000

Bonn (ots)

Mitten in Deutschland
   18.00 Uhr Ostdeutsche Wirklichkeiten
   Brand - Die "Trinkerbrigade" des Stahlwerkes Brandenburg
Mitte der 80-er Jahre entstanden in vielen DDR-Großbetrieben
sogenannte Sonderbrigaden, im Volksmund auch "Trinkerbrigaden"
genannt. In ihnen wurden Suchtgefährdete und alkoholabhängige
Arbeiter, die nicht mehr in den normalen Arbeitsprozess zu
integrieren waren, zusammengefasst. Sie sollten hier sozial
aufgefangen und kontrolliert werden. Wie durch ein Wunder hat die
letzte dieser Sonderbrigaden im stillgelegten Stahlwerk Brandenburg
überlebt. Sie ist als Hofkolonne mit leichten Abrissarbeiten
beschäftigt - ständig bedroht durch die zunehmende Arbeitslosigkeit.
Film von Matthias Ehlert und Lutz Pehnert
Auslandsreportage
   18.45 Uhr Verborgene Killer - Landminen
   Auswirkungen und die Rolle der USA
Dieser Film beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Geschäfts
mit den verborgenen Mördern, die immer noch die billigsten Killer
sind. Er kritisiert die widersprüchliche Haltung der USA, die von
anderen Ländern mehr Moral verlangen, als sie selbst an den Tag
legen. Er zeigt das Leid der Menschen in Kambodscha und beschreibt
die Angst, die sie bis heute vor den Minen haben. Mehr als hundert
Millionen Landminen verseuchen die Erde im asiatischen Kambodscha, im
arabischen Kuwait, im ehemaligen Jugoslawien und in vielen anderen
Regionen der Welt. Oft ist in den Krisengebieten längst Frieden
eingekehrt. Die Minen aber töten und verstümmeln oft noch Jahrzehnte
nach Beendigung des Konflikts Menschen. Alle 20 Minuten tritt ein
Kind beim Spielen, eine Frau beim Wasser holen oder ein Mann beim
Vieh hüten auf eine Mine. Trotzdem werden weiter Minen produziert.
Mehr als 100 Millionen liegen noch in den Arsenalen. Lange hat es
gedauert, bis sich die Staaten der Welt dazu entschlossen haben,
etwas gegen diese verborgenen Killer zu unternehmen. 1998 ist ein
Vertrag zur Ächtung von Landminen in Kraft getreten. Er wurde von 130
Staaten, auch von Deutschland und Frankreich, unterzeichnet. So
bedeutende Länder wie Russland und China, aber auch die USA, sind dem
Abkommen bisher nicht beigetreten.
Auslandsreportage
   18.45 Uhr Die große Flut
   Der geschichtsträchtige Ort Hasankeyf soll in den Fluten versinken
Hasankeyf war im Mittelalter eine bedeutende Stadt an der
Seidenstraße, dem berühmten Handelsweg, der von China ans Mittelmeer
führte. Geht es nach den Plänen der türkischen Regierung, soll
Hasankeyf in den Fluten eines Stausees versinken. Aber auch ohne
Staudamm geht der denkmalgeschützte Ort langsam kaputt. Die Tore der
alten Stadtfestung sind bereits zusammengefallen. An manchen Gebäuden
lässt sich noch der Reichtum vergangener Epochen erahnen. Schon die
Römer bauten hier eine Festung, weil der Ort strategisch günstig lag.
Der Kaiser von Konstantinopel hielt sich hier eine Garnison und im
Mittelalter war Hasankeyf 130 Jahre lang die Hauptstadt einer
türkischen Dynastie. Schon vor der Bronzezeit, vor mehr als 7.000
Jahren, siedelten hier die ersten Menschen. Damals schnitten die
Bewohner ihre Behausungen in den weichen Stein. 5.000 Höhlenwohnungen
gab es in Hasankeyf. Heute leben nur noch die Armen hier, denen das
Geld für ein Haus in der Unterstadt fehlt. In Izmir und Instanbul
haben die Menschen ihr Herz für die alte Kulturlandschaft am Tigris
entdeckt. Auch ausländische Touristen reisen hierher, um eine Stadt
zu besichtigen, die in weniger als zehn Jahren auf dem Grund eines
Stausees liegen wird, wie fast 200 andere Gemeinden in der Region.
"Untergangstourismus" nennen es die Einheimischen bissig.
Spuren der Geschichte
   21.00 Uhr Blick in die Hölle: Eine Reise durch die Architektur des
   Krieges
Der weltberühmte Teppich von Bayeux: die Darstellung der Schlacht
bei Hastings im Jahre 1066! Gekämpft wurde mit modernsten Waffen:
Schwert, Pfeil und Bogen, Streitaxt. 36 Generationen liegt das
zurück, nicht länger. Was bedeutet dies für die Zivilisation, wie
weit ist sie voran geschritten in dieser Zeit?
Der Film wirft einen Blick auf die Vergangenheit der
Kriegsmaschinerie. Das Militärische ist ein architektonischer Körper,
der eng mit der Architektur der Gesellschaften verwoben ist, kaum
sichtbar, getarnt durch seine Allgegenwart. Dagegen sichtbar,
spürbar, greifbar und oft als romantisches Relikt wahrgenommen werden
die Strukturen des Militärischen vor allem in der Kriegsarchitektur.
Von den mittelalterlichen Stadtmauern zu den sternförmig
bastionierten Stadtbefestigungen der Renaissance, über die
Maginotlinie bis hin zu Hitlers Wahn, einen ganzen Kontinent
befestigen zu können, reicht die Palette der Beispiele. Jede
militärische Architektur trägt die Geschichte vergangener Kriege in
sich, ist Zeugnis für eine Steigerung der Zerstörungsgewalt.
Film von Christoph Boekel 
   2. Teil morgen, 23.15 Uhr , und Sonntag, 16. Dezember,  21.00 Uhr
23.15 Uhr 20 Jahre lebenslänglich
Der Fall: Vincent Simmons, 45 Jahre alt, ist zu 100! Jahren
Gefängnis verurteilt worden, zwanzig davon hat er verbüßt - in
Amerikas größtem Hochsicherheitsgefängnis an den Ufern des
Mississippi in Louisiana. Das Delikt: Vergewaltigung zweier
14-jähriger Zwillingsschwestern. Aber Simmons beteuert seit zwanzig
Jahren seine Unschuld und bemüht sich, bisher ergebnislos, um ein
Wiederaufnahmeverfahren. Es gibt neben der Unschuldsbeteuerung genug
Gründe, den Fall wieder aufzurollen. Die Akten sind voller
Widersprüche, und der damalige Verteidiger führte nicht sehr viele
Fakten an, die für seinen Mandanten hätten sprechen können. Ganz
offensichtlich spielte Rassismus eine gewichtige Rolle in diesem
Verfahren: Simmons ist Schwarzer, seine mutmaßlichen Opfer sind
Weiße, Tatort und Prozessort war der Süden der USA. Der Film rollt
den Fall noch einmal auf und wirft einen kritischen Blick auf die
Fakten. Zeugen, Sachverständige, Angehörige der Opfer und des
Angeklagten kommen zu Wort. Es stellen sich Zweifel an der
Rechtmäßigkeit des Urteils ein (an der Höhe der Strafe ohnehin).
Jonathan Stack hat das Vertrauen beider Seiten gewinnen können: Er
hat ausführlich mit den beiden Zwillingsschwestern gesprochen, und
die beiden Opfer und den mutmaßlichen Täter zusammen gebracht. Die
Wahrheit?
Film von Jonathan Stack
Rückfragen:  
PHOENIX-Kommunikation                    
Tel: 0228/ 9584-193

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