PROGRAMMHINWEIS
Mittwoch, 7. Februar 2001
20.15 Uhr Schwerpunkt: Wahlen in Israel - Aus für den Friedensprozess?
Bonn (ots)
Wenige Tage vor den Wahlen konnte Ariel Scharon seinen Vorsprung vor dem jetzigen Ministerpräsidenten Ehud Barak weiter ausbauen. Nach Umfragen liegt Scharon etwa 20 Prozent vor Barak. Vor allem bei den Wechselwählern ist es in erster Linie die Angst vor Terror, die sie in die Arme des Hardliners treiben. "Bulldozer" Ariel Scharon verspricht mit harter Hand durch zu greifen und die Unruhen in den Palästinensergebieten zum Stillstand zu bringen. Ein Unterfangen das zum Scheitern verurteilt ist. Denn die Palästinenser kündigten schon an, bei einem Sieg Scharons die Intifadah verstärkt fort zu führen.
Noch nie hatte ein israelischer Ministerpräsident den Palästinensern solch weitgehende Zugeständnisse gemacht wie Ehud Barak. Für viele Israelis gingen sie zu weit. Das Aufflammen einer zweiten Intifadah war für die Zweifler nur die Bestätigung, dass mit ihrem Erzfeind kein Frieden zu machen ist. Auch mit den Stimmen der arabischen Bevölkerung, immerhin 20 Prozent der Israelis, konnte Barak nicht rechnen. Zwar hatten 98 Prozent von ihnen vor 19 Monaten zu Baraks Sieg beigetragen. Doch diese Wahlen wollten sie boykottieren. Bei Solidaritätsbekundungen mit den Palästinensern waren im letzten Jahr 13 Araber von israelischen Soldaten getötet worden. Erst zwei Tage vor den Wahlen entschuldigte sich Barak bei ihren Angehörigen dafür.
Ist mit Sharon als israelischen Ministerpräsidenten der Friedensprozess gestorben? Wird Sharon, wie angekündigt, bisherige Verhandlungsergebnisse ignorieren? Wie wird das Ausland auf die voraussichtlich am weitesten rechts gerichtete Regierung in der Geschichte Israels reagieren?
Diese und weitere Fragen diskutiert Martin Schulze mit Friedrich Schreiber, ehem. ARD--Israelkorrespondent, Daniel Dagan, israelischer Journalist, und Mohammed Nazzal, Palästinensische Generaldelegation.
Zuschauer könne sich über die Hotline 01802 - 8217 und per Fax 01802 - 8213 an der Diskussion beteiligen.
Gesellschaft 18.30 Uhr Die 60er Jahre "Yeah, Yeah, Yeah" Beatgeneration und Popkultur
"The Swinging Sixties" das sind The Beatles, The Stones, The Doors etc., alles ehemalige "bad boys". Die Beatmusik der 60er Jahre ist neu, unerhört, und hat eine Kraft, die selbst den Rock'n Roll der 50er Jahre in den Schatten stellt. Der Beat ist mehr als Musik. Seine Themen sind das Aufbegehren gegen die Eltern und alle Autoritäten und die Erfahrung neuer Horizonte. Am Beat entzündet sich der Konflikt zwischen den Generationen. Anders als die politische APO zielt die jugendliche Revolte auf die Herausbildung einer eigenen Gegenkultur, ausgedrückt durch Kleidung, Haartracht und vor allem durch Musik. Gammler und Hippies schließlich setzen einen neuen gesellschaftlichen Akzent, sie propagieren den Ausstieg aus der Leistungs- und Konsumgesellschaft. Doch schon am Ende des Jahrzehnts hat sich die Unterhaltungsindustrie diese Utopien und Vorstellungen einverleibt.
Film von Rolf Stephan
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