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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Sommerprogramm
Mittwoch, 15. August 2001

Bonn (ots)

9.00 Uhr Milljöh gibt's hier noch gratis
   Berliner Märkte und Hallen
Berlins Märkte und Hallen haben eine lange Tradition. Sie sind ein
liebenswertes Relikt vergangener Tage. Wenn die Händler auf den
Wochenmärkten kurz vor Feierabend mit Berliner Schnauze ihre Waren
zum Schleuderpreis unters Volk bringen, dann ist es fast so wie im
alten Berlin. Trotzdem kämpfen in einigen Hallen die Standbesitzer
ums Überleben. Überhöhte Mieten und die langsam sterbende
Stammkundschaft aus dem Kiez zwangen schon manch alteingesessene
Händlerfamilie zum Aufgeben - den Stand hat jetzt ein türkischer
Gemüsehändler. Aber: In Berlins Hallen gibt es das Milljöh noch
gratis - mancher Orts nur ein wenig orientalischer.
   Film von Yvonne von Kalinowsky und Norbert Kron (1999)
11.30 Uhr Weite Welten
   4-teilige Reihe. 2. Teil: Lateinamerika - Der Duft des Todes
Zur Zeit gelangen statistisch gesehen 45 Kilogramm Pestizide pro
Hektar und Jahr auf die Anbauflächen in den Entwicklungsländern. Im
Vergleich: In der Bundesrepublik werden durchschnittlich 4,4
Kilogramm versprüht. Die Arbeitsbedingungen für die Lohnarbeiter sind
unglaublich: Während der Besprühung durch Flugzeuge gehen sie nicht
vom Feld, Schutzkleidung gibt es nicht. Das Los dieser Menschen vor
Ort zu verbessern, ist ein entwicklungspolitisches Ziel wie zwei
Beispiele aus Bolivien und Ecuador zeigen. Diese Maßnahmen schützen
nicht zuletzt auch unsere Gesundheit. Denn ganzjährig liegen die
Früchte und Blumen aus der Dritten Welt in europäischen Supermärkten
zum Verkauf.
   Film von Petra Schulz (1998)
14.00 Uhr Tod dem Verräter
   Der Fall Lutz Eigendorf
Nach dem Freundschaftsspiel beim 1. FC Kaiserslautern am 20. März
1979 bat der sechsfache Fußballnationalspieler der DDR, Lutz
Eigendorf (22) vom Tabellenführer Dynamo Berlin, um politisches Asyl
in der Bundesrepublik. Das große Talent des DDR-Fußballs nutzte einen
Stadtbummel in Gießen zur Flucht.
Der Film berichtet über das kurze Leben des 26-jährigen
Abwehrspielers, der seine Karriere in Mielkes Fußballclub begann. Im
Mittelpunkt des Films stehen die Jahre 1979 bis 1983. Dokumentiert
werden die außerordentlichen Anstrengungen des DDR-Geheimdienstes in
der DDR wie auch in der Bundesrepublik, Lutz Eigendorf "zur Strecke
zu bringen". Neue Dokumente und Zeitzeugenaussagen lassen an der
Version zweifeln,  Eigendorf sei wegen Trunkenheit am Steuer tödlich
verunglückt.  Zu Wort kommen Trainer und ehemalige Freunde des
Fußballprofis. Ebenso die beiden Ehefrauen in Berlin und
Kaiserslautern. Befragt wurden auch verantwortliche Stasi-Offiziere.
Wie stark und unbehelligt der DDR-Unterdrückungsapparat in der
Bundesrepublik agierte, wird ausführlich dokumentiert.
   Film von Heribert Schwan (2000)
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: der Mensch im All
Im April wurde die MIR im Ozean versenkt, nachdem sie über 15
Jahre ihren Dienst im All getan hat. Die Geschichte der MIR ist nicht
nur eine Erfolgsstory, und dennoch war sie ein sowjetisches
Rennomierobjekt im Weltraum. PHOENIX schlägt einen Bogen von der
ersten Absturz der MIR.
* Die Mondlandung der Apollo 11 im Juli 1969 mit Günther Siefarth
    (Zusammenschnitt)
   * Phoenix - Schwerpunkt:
   Das Ende der MIR - Was wollen wir noch im All?
   Moderation: Martin Schulze
19.00 Uhr Baustopp fürs Urlauberidyll
   Der Kampf der Umweltschützer auf Lanzarote
Auch in diesem Jahr kamen wieder mehr Touristen auf die Kanaren.
Der Tourismus ist mit Abstand der größte Wirtschaftsfaktor. Doch die
Naturschönheiten der Inseln, die Tier- und Pflanzenwelt ist massiv
bedroht. Wenn die Entwicklung so weitergeht, gräbt sich die
Tourismusindustrie ihr eigenes Grab: Seriöse Studien zeigen, dass
sowohl ökonomisch als auch ökologisch längst eine Grenze erreicht
ist. Betonklötze, Golfplätze oder künstliche Yachthäfen zerstören
auch das letzte Stückchen Strand. Offiziell gilt ein Baustopp-Gesetz,
doch das ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde, meinen
engagierte Umweltschützer. Eindrückliches Beispiel: An einem
Küstenstreifen, der ursprünglich als Grünzone ausgewiesen war,
entstehen neue Bettenburgen mit 50.000 Betten.
   Film von Harald Feller (2001)
Wirtschaft und Soziales
   19.15 Uhr Falschspieler
   Der Milliardencoup des Dr. Schneider
Der Film zeichnet den Aufstieg und Fall des ehemals größten
deutschen Bauinvestors nach. Mit relativ plumpen Tricks und
schlichten Betrügereien hat Jürgen Schneider den Banken mehr als fünf
Milliarden Mark für seine Immobilien abgeluchst. Wie konnte ihm das
gelingen, ohne entsprechende Sicherheiten vorzulegen? Was haben die
Banken gewusst und wie haben sie auf die ersten Hinweise reagiert?
Zum ersten Mal nimmt Hilmar Kopper - damaliger Vorstandssprecher,
heutiger Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank - in dieser
Dokumentation ausführlich Stellung zu diesen Fragen. Für die Dresdner
Bank äußert sich der für die Finanzierung der Schneider-Objekte
zuständige Vorstand, Dr. Horst Alfred Müller. Der Milliardencoup des
Dr. Schneider - ein Lehrstück aus dem deutschen Bau- und
Bankendschungel.
   Film von Gert Monheim (2000)
20.15 Uhr Sri Lanka - Von der Kolonialzeit bis heute
Die zweite Folge führt zunächst per Bahn nach Kandy, der letzten
Königstadt Sri Lankas, heute das Zentrum der singhalesischen Kultur.
Der Film beschreibt die Folgen der 450-jährigen Kolonialherrschaft
durch Portugiesen, Holländer und Engländer und erläutert den Konflikt
zwischen Singhalesen und Tamilen. Die Reise führt auch zu den
Teeplantagen ins Hochland, nach Ratnapura, der Stadt der Edelsteine,
und endet mit dem Aufstieg zum Adams Peak, dem heiligen Berg Sri
Lankas.
   Film von Peter Weinert (1996)
21.00 Uhr Paradies mit Schattenseiten
   Hawaii zwischen Dollar und Yen
Mitte der achtziger Jahre kamen sie aus Japan mit prall gefüllten
Brieftaschen. Ihr Ziel war Hawaii, aber sie waren keine Urlauber,
sondern Unternehmer, die auf Hawaii das große Geld rochen. Einer von
ihnen hieß Genshiro Kawamoto, ein Milliardär aus Tokio. Er ließ sich
in Honolulu durch die Kahala Avenue chauffieren und zeigte seinen
Finger auf die Objekte seiner Begierde, kaufte im Vorbeifahren 170
Häuser und Grundstücke. Er und andere japanische Investoren wollten
aus Hawaii ein Paradies nach ihren Vorstellungen machen. Erst die
asiatische Wirtschaftskrise hat die japanische Gier nach Grundbesitz
auf Hawaii dämpfen können. Die Finanzmacht der japanischen und
amerikanischen Investoren und die Abhängigkeit vom Tourismus hat die
Mehrzahl der Hawaiianer in die wirtschaftliche Unselbständigkeit
geführt. Für sie bleiben nur die schlecht bezahlten Jobs als Diener,
Tellerwäscher oder Folklore-Tänzer. Arbeitslosigkeit, Drogenprobleme
und eine steigende Kriminalität sind die Folgen. Zwischen Dollar und
Yen bleibt wenig Platz für Tradition, Kultur und Stolz der
Hawaiianer.
   Film von Marion Försching (2001)
Neue 3-teilige Reihe
   22.15 Uhr Nach Hitler - Radikale Rechte rüsten auf
   1. Teil: Täter
Der Film verfolgt die blutige Spur rechtsextremer Gewalttäter in
der Bundesrepblik bis in die heutige Zeit. Die Rekonstruktion wird
ergänzt durch aktuelle Reportagen von Brennpunkten des
Rechtsextremismus in Ost und West.
Es beginnt 1979 mit Anschlägen Rechtsradikaler auf Sendemasten;
die Ausstrahlung der US-Serie "Holocaust" soll verhindert werden.
Dann die Bombe auf dem Münchner Oktoberfest. Die Bilanz: 13 Tote. Der
Täter: ein Sympathisant aus der rechten Szene um die Wehrsportgruppe
Hoffmann. Im gleichen Jahr wird das jüdische Verlegerehepaar Lewin
erschossen - der Täter ist Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffmann. Die
Aufzählung ließe sich mühelos erweitern. Ohne Zweifel bilden die
achtziger Jahre einen (fast vergessenen) Höhepunkt rechtsextremen
Terrors in Deutschland. Seit der Wiedervereinigung scheint sich die
Geschichte zu wiederholen, was den Ausbruch von Gewalt betrifft.
Rassistisch motivierte Übergriffe sind scheinbar an der Tagesordnung.
Unvergessen die Morde von Solingen, Eberswald, Hoyerswerda, die
Krawalle in Rostock-Lichtenhagen. Eine der Ursachen: Stramme
Neonazi-Kader aus dem Westen haben direkt nach der Wende den Kontakt
zu gewaltbereiten Jugendlichen aus dem Osten gesucht und gefunden.
   Film von Jan Peter, Rainer Fromm und Yury Winterberg (2001)
   2. Teil "Führer" am Donnerstag, 16.8., 22.15 Uhr
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:presse@phoenix.de

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