"Wir wollen auch in Berlin so stark werden, dass hier nicht
herumgeampelt werden muss."
Wolfgang Gerhardt im
PHOENIX-Sommerinterview
Bonn/Potsdam (ots)
Die FDP will nach den Wahlen in Hamburg und Berlin die Koalitionsverhandlungen aus einer Position der Stärke führen und sich bis dahin alle Optionen offen halten. Im Sommerinterview bei PHOENIX sagt Wolfgang Gerhardt: "Wir gehen offen in die Wahl. Und dahinter steht auch keine versteckte Aussage, als wären wir jetzt auf dem Weg zur SPD." Für die anstehenden Landtagswahlen in Hamburg und Berlin, und auch für die Bundestagswahl, gebe es keine bestimmte Konstellation, in der sich die FDP an einer Regierung beteiligen wolle. "Wir wollen in Hamburg so stark werden, dass wir entscheiden können, ob wir mit CDU oder SPD koalieren", so der FDP-Fraktionschef. 18 Prozent der Stimmen seien für ihn eine symbolische Zielmarke - "ich glaube, dass wir zu zweistelligen Wahlergebnissen kommen können", sagte Gerhardt. Und: Wir wollen auch in Berlin so stark werden, dass hier nicht herumgeampelt werden muss."
Gerhardt sparte nicht mit Kritik an potentiellen Koalitionspartnern: Bei der SPD vermisse er ausreichende Antworten auf wirtschaftliche Fragen, es fehle vor allem an kreativer Beschäftigungspolitik. An der gegenwärtigen Diskussion in der CDU um die sog. "Neue Soziale Marktwirtschaft" könne man sehen, wie schwer es dieser Partei falle, neuen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen. "Die einzige stabile auskunftsfähige Partei zu den Themen der Zeit ist gegenwärtig in Deutschland die FDP", so Wolfgang Gerhardt.
Zur vom Parteivorsitzenden Guido Westerwelle angekündigten personellen "Frischzellenkur" erklärte Gerhardt, er bleibe bis zur Bundestagswahl im Amt und werde den Bundestagswahlkampf führen. Und weiter: "Dann werden wir neu entscheiden, wer welche Funktion übernimmt. Ich sehe das mit großer Gelassenheit.
PHOENIX sendet das Sommerinterview mit Wolfgang Gerhardt heute, am 3. September, um 18.15 Uhr.
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