Einsame Helden. Lebensretter in Zeiten des Todes. Ein Film von Peter Hartl, Sonntag, 27. Januar 2019, 21 Uhr
Bonn (ots)
Sie bewahrten ihre Mitmenschlichkeit in unmenschlichen Zeiten. Dem staatlich organisierten Verbrechen setzten sie ihre Zivilcourage entgegen. Vorsichtig geschätzt, 20.000 Deutsche halfen Juden, dem Mordplan zu entgehen. Es waren wenige im Heer der Mitläufer, aber jede Tat bedeutete Trost und Leben. Die Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem ehrt sie als "Gerechte unter den Völkern". Die in Zusammenarbeit von phoenix, 3Sat und ZDF enstandene Dokumentation "Einsame Helden" erzählt ihre oft abenteuerliche Geschichte.
Unter den Porträtierten ist der seinerzeit populäre Filmschauspieler Hans Söhnker ("Große Freiheit Nr. 7"), der verfolgte Juden verborgen hielt, während er zum Schein auf der Leinwand glänzte. Zwei andere Unterhaltungskünstler, der Showmaster Hans Rosenthal und der Schauspieler Michael Degen, überstanden die tödliche Gefahr mit wagemutiger Unterstützung couragierter Frauen, die den Geretteten den Glauben an ihr Land bewahren halfen. Den Familien von Walter Frankenstein und Ruth Abraham gelang es dank engagierter Helfer sogar, mit neugeborenen Kindern auf schier unglaubliche Weise im Untergrund zu überleben. Oft kamen die Retter selbst vom Rand der Gesellschaft. Aber auch Funktionsträger des Regimes wie Major Karl Plagge oder Kreisbaumeister Helmut Kleinicke bewahrten zahlreiche Juden vor dem Tod.
Recherchen des ZDF-Autors Peter Hartl für diesen Film ermöglichten erstmals die Begegnung von Kleinickes Tochter, Jutta Scheffzek, mit Josef Königsberg, dessen Leben ihr Vater vor über 75 Jahren gerettet hatte. Wie er, hatten die meisten Retter nach dem Krieg ihren mutigen Einsatz diskret verschwiegen.
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