Alle Storys
Folgen
Keine Story von PHOENIX mehr verpassen.

PHOENIX

Dobrindt wirft Scholz vor, "jeden Tag" für Linksbündnis zu werben

Bonn / Berlin (ots)

Wenige Wochen vor der Bundestagswahl wird der Ton aus der Union schärfer. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt wirft dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz vor, eine Linkskoalition etablieren zu wollen. "Er wirbt jeden Tag dafür, weil er nicht bereit ist, es auszuschließen", so der CSU-Spitzenkandidat in der Sendung unter den linden spezial bei phoenix. Es sei offensichtlich, dass sich Scholz bewusst diese Option offenhalte. "Die Hürde, über die er redet, nämlich dass man ein Bekenntnis zur Nato abgibt und die Bündnisverpflichtungen einhalten will, ist bewusst so niedrig gehalten, dass eine Linkspartei da sehr leicht drüber kann", meint der CSU-Politiker und ergänzt: "Es ist eine Richtungsentscheidung in Deutschland, ob wir eine Linkskoalition kriegen, oder ob wir eine bürgerliche Regierung haben."

Dobrindt nimmt auch die Union in die Pflicht, bis zum Wahltag schärfer die Unterschiede zu den anderen Parteien herauszuarbeiten. "Die Umfragen sind nicht komfortabel. Wir brauchen den Willen und den Mut zur Auseinandersetzung, zur harten Diskussion und zur Zuspitzung." Es komme jetzt darauf an, die Unentschlossenen für sich zu gewinnen. Skeptisch äußert er sich zu einem Regierungsbündnis nach der Wahl unter Einbeziehung der Grünen. "Ob man da einfach zusammenkommt, da habe ich erhebliche Zweifel." Größere Realisierungschancen haben aus seiner Sicht eine Deutschland-Koalition mit SPD und FDP oder auch eine Wiederauflage der Großen Koalition, sollte das Wahlergebnis dies ermöglichen.

Damit Deutschland die Klimaschutzziele erreichen kann schlägt Dobrindt vor, die Frist für den Kohleausstieg in einer neuen Regierung nochmals zu diskutieren. "Ich glaube, dass wir schneller aus der Kohle aussteigen können, als dies im Kohle-Kompromiss vereinbart worden ist." Man müsse den betroffenen Regionen entsprechend verbesserte Wirtschafts- und Arbeitsplatzförderungs-Angebote machen.

Für den aktuellen Bahn-Streik hat der frühere Bundesverkehrsminister "kein Verständnis". Die Forderungen von Gewerkschaft und Bahn lägen gar nicht so weit auseinander. "Ich habe den Eindruck, dass es um ganz andere Dinge geht, als um echte Tarifverhandlungen."

Bei der Impfstatusabfrage durch den Arbeitgeber glaubt der CSU-Politiker, "dass dies in einem sehr engen Bereich machbar ist". Etwa bei der Pflege könne dies eine Maßnahme zur Minimierung von Risiken sein. Eine Impfpflicht könne er sich jedoch nicht vorstellen. "Die Freiwilligkeit der Impfung ist richtig", so Dobrindt.

Das Gespräch mit Alexander Dobrindt ist ab 18.00 Uhr auf dem phoenix YouTube Kanal abrufbar.

Pressekontakt:

phoenix-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 192
kommunikation@phoenix.de
Twitter.com: phoenix_de

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PHOENIX
Weitere Storys: PHOENIX
  • 01.09.2021 – 13:17

    Bartsch erwartet langwierige Koalitionsverhandlungen - "Merkel zu Weihnachten noch Kanzlerin"

    Bonn/Berlin (ots) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, geht von langwierigen und schwierigen Koalitionsverhandlungen nach der Bundestagswahl am 26. September aus: "Meine Prognose ist, dass es sehr lange dauern wird, weil es wird vermutlich keine Partei auch nur in die Nähe von 30 Prozent kommen", erklärte Bartsch exklusiv im ...

  • 01.09.2021 – 11:20

    GDL-Chef Weselsky wirft Bahn-Management Ahnungslosigkeit vor

    Bonn/Berlin (ots) - Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) Claus Weselsky hat kurz vor Beginn des angekündigten, fünftägigen Streiks scharfe Kritik an Bahnchef Richard Lutz geäußert und dem Management Ahnungslosigkeit vorgeworfen: "Herr Lutz beschwört die Eisenbahnerfamilie. Und ich sage Ihnen ganz offen: Die Eisenbahnerfamilie gibt es schon ...